Wie finde ich den richtigen Beruf für mich?

Viele Schulabgänger und Absolventen sind angesichts der Vielzahl an unterschiedlichen Berufen und Ausbildungswegen überfordert: Welche Tätigkeiten sich hinter den mitunter kryptischen Berufsbezeichnungen verbergen und welche Qualifikationen für diese notwendig sind, lässt sich tatsächlich oft nur mit intensiver Recherche herausfinden.

Frau sitzt am Laptop.
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Um den richtigen Job zu finden, brauchst du deshalb konkrete Aufgabenbeschreibungen. Sie geben dir eine Vorstellung davon, welche Arbeiten du in dem betreffenden Beruf tagtäglich ausüben würdest. Ungenaue Formulierungen, unter denen du dir nichts vorstellen kannst, helfen dir bei deiner Suche nicht weiter. Nachfragen und Nachhaken sind das A und O.

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Berufswahl

  • Mach dir deine Stärken und Schwächen bewusst und finde auf diese Weise ein passendes Berufsfeld oder einen konkreten Beruf.
  • Stelle deine Wünsche deiner bisherigen Berufserfahrung und deiner Ausbildungslaufbahn gegenüber.
  • Schließe als Berufseinsteiger kleinere Firmen oder niedrige Positionen nicht aus. Schließlich brauchst du zunächst Berufserfahrung, bevor du dich auf höhere Positionen bewirbst.

Wie du beginnst: Kenne deine Stärken und Schwächen

Unabhängig davon, ob du gerade deinen Schulabschluss gemacht oder bereits ein Studium absolviert hast: Die Frage nach der Berufswahl steht für jeden irgendwann an. Damit du eine Ausbildung oder eine Arbeitsstelle findest, die tatsächlich zu deinen Fähigkeiten und deiner Persönlichkeit passt, ist es unerlässlich, dass du dir ihrer bewusst bist. Was kann ich gut? Welche Tätigkeiten liegen mir weniger? Berate ich gerne Menschen? Mag ich handwerkliche Arbeit? Wie gut ist meine Konzentrationsfähigkeit? Dies sind nur einige Beispiele von Fragen, die dir dabei helfen, deinem Wunschberuf auf die Spur zu kommen.

Mit dieser Übersicht klopfst du konkrete Berufe dahingehend ab, ob sie für dich infrage kommen:

  • Welche Eigenschaften benötige ich für diesen Beruf?
  • Entsprechen die Tätigkeiten in diesem Beruf meinen Stärken?
  • Besitze ich bereits Erfahrungen, die mich für diesen Beruf besonders qualifizieren – zum Beispiel eine Berufsausbildung, ein abgeschlossenes Studium oder absolvierte Praktika?
  • Was gefällt mir an diesem Berufsfeld? Kommen auch andere, verwandte Berufe infrage?
  • Wie sieht der Arbeitsmarkt für meinen Wunschberuf aus? Ist es realistisch, dass ich in absehbarer Zeit eine Stelle bekomme?

Fertige zudem eine Liste an, in der du deine Stärken und Schwächen gegenüberstellst. Im Idealfall passt das jeweilige Berufsprofil zu deiner Persönlichkeit. Bist du dir unsicher, ob der bevorzugte Beruf für dich richtig ist, kannst du in Praktika erste Eindrücke sammeln. Schließlich merkst du durch „Learning by doing“ sehr schnell, ob du dir vorstellen kannst, langfristig in diesem Bereich tätig zu sein.

Diese Liste ist auch die Grundlage für deine Bewerbungsunterlagen. Du wirst bei der Suche nach deinem ersten Arbeitsplatz bzw. einer Ausbildungsstelle dann erfolgreich sein, wenn dein Anschreiben potenzielle Arbeitgeber von deiner Motivation und Qualifikation überzeugt. Führe deshalb unbedingt deine positiven Eigenschaften auf und belege sie mit Beispielen. Sei jedoch bei allen Angaben stets ehrlich – sowohl in der Bewerbung als auch im Vorstellungsgespräch.

Ein Wunsch – viele Möglichkeiten

Hast du dich für ein Berufsfeld entschieden, ist der erste Schritt getan. Nun gehst du daran, dich über die einzelnen Berufe in diesem Feld genauer zu informieren. Sicher fragst du dich: Wie finde ich nun den richtigen Beruf? In vielen Bereichen ist der Einstieg sowohl über eine Berufsausbildung als auch über ein Studium möglich.

Angenommen, du entscheidest dich für einen Karriereweg im medizinischen Bereich. Dann hast du die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Krankenpfleger zu machen, Medizin zu studieren oder einen artverwandten Beruf zu wählen – infrage kommen beispielsweise Logopädie, Altenpflege, Physiotherapie, Radiologieassistenz und viele weitere. Welchen Weg du einschlägst, hängt sowohl von deinen Wünschen als auch von deinen Vorkenntnissen und deinem Abschluss ab.

Mit einem Studienabschluss hast du die Möglichkeit, dich auf verschiedene Berufe zu bewerben. Oder du legst dich auf einen Beruf fest, suchst aber in unterschiedlichen Branchen nach einer Stelle. Hast du beispielsweise Betriebswirtschaftslehre studiert, bist du offiziell dazu befähigt, als Betriebswirt/in zu arbeiten. Der Bereich, in dem du tatsächlich tätig sein wirst, ist damit jedoch nicht festgelegt. Es ist deine Entscheidung, ob du letztlich im Steuerwesen, im Controlling oder im Marketing arbeitest. Hierbei sind auch die praktischen Erfahrungen sehr wichtig, die du bis dato gesammelt hast.

Erster Job: Auch an den Berufsunfähigkeits-Schutz denken!

Klein anfangen, aber nicht klein bleiben

Leg dich anfangs nicht auf eine Position oder einen Arbeitgeber fest. Auch wenn du davon träumst, bei einem internationalen Konzern zu arbeiten – wenn du Berufseinsteiger bist, ist die Wahrscheinlichkeit relativ gering, dort eine Stelle zu bekommen. Ein mittelständiges Unternehmen gibt dir Gelegenheit, das Unternehmen als Ganzes kennenzulernen und frühzeitig Verantwortung zu übernehmen.

Klein anzufangen bedeutet aber nicht, dass du dich später nicht umorientieren kannst. Der erste Job ist selten derjenige, den du bis zur Rente ausüben wirst. Wer weiß, vielleicht gefällt dir die Arbeit besser, als du dachtest. Sei flexibel und verbau dir nicht die Chance, wertvolle Berufserfahrungen zu sammeln, nur weil du dich auf eine bestimmte Stelle versteift hast. Bleib auch realistisch bei deinen Gehaltsvorstellungen. Bei Berufsanfängern sollten diese nicht übertrieben hoch ausfallen.


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