Warum ein Studium beginnen?

Was bedeutet es zu studieren? Welche Vorteile hat die akademische Ausbildung? Wenn du dir darüber im Klaren bist, gehst du ein Studium richtig an.

Am Schreibtisch sitzende Menschen mit Stift in Hand, Laptop und Büchern.
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Du überlegst, lieber den akademischen Weg einzuschlagen, statt eine Ausbildung zu beginnen? Gut ist es, wenn du vorher weißt, wie ein Studium abläuft und warum sich ein Studium lohnt. Schließlich dauert es mehrere Jahre. Die Aussicht auf ein höheres Gehalt ist nur einer von zahlreichen Vorteilen, die Absolventen in der Regel genießen. Verschaffe dir einen Überblick über Studienabschlüsse und Zugangsvoraussetzungen. Das hilft dir, deine Zukunft zu planen.

Zusammenfassung: Warum sich Studieren lohnt

  • Ein Studium dient der wissenschaftlichen Auseinandersetzung auf einem Fachgebiet und schließt mit einem Bachelor oder Master ab.
  • Hochschulabsolventen haben bessere Berufsaussichten.
  • Die höheren Gehaltsaussichten sind ein weiterer Vorteil eines Studiums.

Studium: Was das Wesentliche ist und was dich erwartet

Studieren bedeutet, sich an einer Hochschule vertiefend weiterzubilden. Die Hochschule ist ein Ort des Lernens und Forschens. Hier erwartet dich jede Menge Theorie. Anders als während einer dualen Ausbildung steht daher weniger die Praxis als die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit einem Spezialgebiet im Vordergrund. Du lernst komplexe Gedankengebäude kennen, beschäftigst dich mit dem neuesten Stand der Forschung, wertest gegebenenfalls Experimente aus und leitest aus deren Ergebnissen allgemeine Gesetzmäßigkeiten ab.

In Vorlesungen, Seminaren und Tutorien erhältst du das methodische Rüstzeug. Doch auch außerhalb der Hochschule vertiefst du dein Wissen, übst dich im abstrakten Denken und gewinnst neue Erkenntnisse. Die akademische Ausbildung verlangt viel Selbststudium. In der Bibliothek oder zu Hause vertiefst du dich in den Lernstoff, bereitest dich auf Klausuren vor und arbeitest Referate aus. Außerdem schreibst du Seminararbeiten sowie oftmals eine Abschlussarbeit.

Ein Studium bedeutet daher viel Lesen, Recherchieren, Diskutieren und Schreiben. Erste Erfahrungen in der Arbeitswelt sammelst du zumeist im Rahmen von Praktika und/oder eines Praxissemesters. Etwas praxisnäher als die deutlich theorielastige Universität ist ein Studium an einer Fachhochschule/University of Applied Science. Statt Forschen steht bei Fachhochschulen das Anwenden im Vordergrund.

Nach circa sechs Semestern, also drei Jahren, erhältst du einen ersten akademischen Abschluss: den Bachelor. Bleibst du noch ein bis zwei weitere Jahre für ein aufbauendes, spezialisiertes Studium an der Uni, schließt du mit dem Master in der Regel nach 10 Semestern ab.

Warum ein Studium in Deutschland aufnehmen?

Der Aufbau sowie der theoretische Charakter eines Studiums ähneln sich weltweit. Große Unterschiede gibt es hinsichtlich der Finanzierung. Während in den USA viele Absolventen hochverschuldet die Uni verlassen, ist ein Studium an vielen deutschen Universitäten fast kostenfrei möglich. Die allermeisten Hochschulen sind staatlich und erheben pro Semester lediglich Verwaltungsgebühren. Nur private Hochschulen sind hierzulande kostenpflichtig. Auch der gute Ruf einiger Fachbereiche und Hochschulen spricht für ein Studium in Deutschland.

Was bedeutet zulassungsbeschränkter Studiengang?

Staatliche Hochschulen verlangen zwar keine Bezahlung, doch sie beschränken den Zugang zu besonders nachgefragten Fächern. So sind beispielsweise die Studienplätze im Fach Medizin limitiert. Ist die Nachfrage größer als das Angebot, gibt es folgende Beschränkungen:

  • Numerus clausus (NC): Hier zählen die Noten deines Schulabschlusszeugnisses. Je besser diese sind, desto größer ist dein Chance, für ein Studienfach angenommen zu werden. Ob Notendurchschnitt 1,4 oder 2,6: Der NC wird in jeder Bewerbungsrunde neu festgelegt. Er gilt für einen Studiengang entweder bundesweit oder nur an einigen Hochschulen.
  • Weitere Auswahlverfahren: Ein Bewerbungsgespräch, ein Eignungstest, eine künstlerische Aufnahmeprüfung oder ein Vorpraktikum: Mitunter sind die Aufnahmeverfahren sehr verschieden. Am besten informierst du dich vor deiner Bewerbung bei der Studienberatung deine Wunschhochschule.

Was ist ein Bachelorstudium?

Die akademische Laufbahn verläuft in mehreren Etappen. Bis zum Professorentitel ist es freilich ein langer Weg. Wer keine akademische Karriere anstrebt, verlässt die Hochschule viel früher. Der Bachelorgrad gilt als erster berufsvorbereitender Abschluss. Das Bachelorstudium funktioniert nach dem Baukastenprinzip: Es ist in mehrere aufeinander aufbauende Lerneinheiten (Module) unterteilt.

Für jedes Modul erhältst du Leistungspunkte, sogenannte Credit Points, nach dem „European Credit Transfer System“ (ECTS). Für einen Bachelorabschluss benötigst du zwischen 180 und 210 Credit Points, für einen Master zusätzlich zwischen 90 und 120 Leistungspunkte.

Hast du alle Module absolviert, die geforderte Anzahl an Punkten gesammelt und alle Prüfungen bestanden, erhältst du den staatlich anerkannten Bachelortitel. Er attestiert dir, dass du dein Studium abgeschlossen hast. Wie erfolgreich du dabei warst, darüber gibt auf dem Hochschulzeugnis eine Note Auskunft. Die Notenskala reicht – ähnlich wie in der Schule – von 1 bis 4. Er wird gegebenenfalls bis auf eine Nachkommastelle auf- oder abgerundet.

Die reguläre Dauer eines Bachelorstudiums hängt von deinem Studienfach, der Hochschule und weiteren Faktoren ab. Ein Bachelorstudium wird als Vollzeitbeschäftigung gewertet. Musst du beispielsweise nebenbei jobben, kann sich das Studium auch offiziell um eines oder mehrere Semester verlängern. Für gewöhnlich dauert ein Bachelorstudium drei bis vier Jahre, also sechs bis acht Semester.

Was ist ein Masterstudium?

Ein Masterstudium baut auf einem Bachelorstudium auf. Damit ist es kein eigenständiges, sondern ein konsekutives Studium. Es dauert mindestens ein bis zwei Jahre (zwei bis vier Semester) und erlaubt dir, Inhalte zu vertiefen und eigene Schwerpunktakzente zu setzen. Für den Berufseinstieg ist es zwar oftmals nicht obligatorisch, jedoch schätzen viele Arbeitgeber diese Art der Weiterqualifikation bei Bewerbern.

Wer sich zur Forschung berufen fühlt, kommt um einen Masterabschluss nicht herum. Zudem setzen vor allem viele staatlich regulierte Berufe ein längeres Studium voraus. So ist der Master äquivalent zum Staatsexamen in der Medizin. Angehende Lehrer schließen ihr Studium je nach Studienort nach circa fünf Jahren mit dem Master of Education oder dem ersten Staatsexamen ab.

Warum Studieren mehr Spielraum bedeutet

Warum sich ein Studium lohnt? Dafür gibt es verschiedene Gründe. Einer davon ist der Lernaspekt: Ein Studium gibt dir viel Freiraum, eigene Interessen zu verfolgen und deinen Wissensdurst zu stillen. Da es weniger straff als eine Ausbildung organisiert ist, erlaubt es dir, eigene Schwerpunkte zu setzen. Nicht zu verachten ist auch die vorlesungsfreie Zeit. Während Auszubildende im Betrieb arbeiten, kannst du während der Semesterferien auch einmal die Seele baumeln lassen.

Einige Berufe wie beispielsweise Lebensmittelchemiker oder Rechtsanwalt setzen ein entsprechendes Studium voraus. Andere Studienfächer bereiten nicht auf einen konkreten Beruf vor. In ihnen erwirbst du Fähigkeiten, auf die es in vielen Berufen ankommen kann. Das räumt dir mehr Zeit ein, deinen Berufswunsch zu überdenken, und erlaubt dir mehr Flexibilität bei der Berufswahl.

Studentenhaftpflicht: Schutz für angehende Akademiker

Vorteile eines Studium: Bessere Berufsaussichten

Akademiker haben auf dem Arbeitsmarkt die besseren Karten. Allgemein geht der Trend in Richtung höhere Qualifikation. Immer mehr Berufe erfordern es, sich komplexes Wissen anzueignen. Laut der letzten Statistik der Agentur für Arbeit von 2016 (PDF) sind Hochschulabsolventen nur selten arbeitslos. Mit 2,6 Prozent ist die Arbeitslosenquote von Akademikern verglichen mit anderen Qualifizierungen verschwindend gering.

Die Aussicht, nach dem Studium rasch eine Stelle zu finden und berufstätig zu bleiben, ist daher sehr gut.

Ein Hochschlussabschluss bringt mehr Geld

Die Investition in deine Bildung zahlt sich auch finanziell aus. Die lange Ausbildungsdauer ohne Verdienst wird später mit einem besseren Gehalt ausgeglichen. Akademiker werden eher mit verantwortungsvollen Aufgaben betreut und klettern häufiger die Karriereleiter hoch. Mit einem betriebswirtschaftlichen Studium bist du beispielsweise besser für die Personalleitung oder das Controlling aufgestellt als mit einer klassischen kaufmännischen Berufsausbildung.

Im Laufe deines Arbeitslebens verdienst du um einiges mehr als Berufstätige mit einem Ausbildungsabschluss. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat die Gehälter miteinander verglichen. Im Durchschnitt verdienen Hochschulabsolventen im gesamten Leben 860.000 Euro mehr. Auf den Monat gerechnet beträgt die Differenz beim Bruttogehalt nicht selten 2.000 Euro.


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