Körpersprache im Vorstellungsgespräch: So wirkst du sympathisch

Der erste Eindruck zählt. Wenn du deine Körpersprache gezielt einsetzt, punktest du im Vorstellungsgespräch.

Eine Frau und ein Mann in Businesskleidung geben sich die Hand.
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Ein breites Lächeln, Stirnrunzeln oder weit ausladende Handbewegungen: Mimik und Gestik sprechen oftmals Bände. Treffen wir jemanden zum ersten Mal, entscheiden nonverbale Signale binnen Sekunden über den ersten Eindruck. Das Gesprochene ist dabei zweitrangig. Ist Aufregung im Spiel, fällt es schwer, die eigene Körpersprache zu kontrollieren. Krampfhaftes Dauergrinsen und permanentes Händefuchteln wirken auf Personaler nicht ambitioniert, sondern unglaubhaft und nervös. Wer sich seiner Gestik und Mimik bewusst ist und ein wenig übt, ist im Vorstellungsgespräch erfolgreicher.

Unsere 3 Top-Tipps für gelungene Körpersprache im Vorstellungsgespräch

  • Mit deiner Körpersprache zeigst du deine Persönlichkeit und signalisierst Kompetenz.
  • Übertreibe mit deiner Körpersprache nicht und bleib dir treu.
  • Besonders wichtig sind ein freundliches Lächeln und Blickkontakt.

Warum ist die Körpersprache im Vorstellungsgespräch so wichtig?

Gesichtsausdruck, Gestik und Körperhaltung dienen der Selbstpräsentation. Werden sie richtig eingesetzt, unterstreichen sie deine Kompetenz und wecken Sympathie. Der Erfolg deiner Bewerbung hängt durchaus auch von deiner Körpersprache im Vorstellungsgespräch ab.

Schließlich geht es deinen zukünftigen Vorgesetzten und Kollegen in erster Linie darum, deine Persönlichkeit kennenzulernen und herauszufinden, ob du ins Team passt. Nach deiner schriftlichen Bewerbung kennen sie bereits deinen Lebenslauf und deine Qualifikationen. Nun wollen sie einschätzen, mit wem sie es später im Arbeitsalltag zu tun haben.

Transportiere die Botschaft „Ich will diese Stelle“ mithilfe deiner Körpersprache. Dabei geht es nicht darum, jedes Anzeichen von Nervosität krampfhaft zu unterdrücken. Das geht meistens nach hinten los, denn es wirkt gekünstelt. Du bist auch sonst gar nicht der Typ für theatralische Mimik und ausladende Gesten? Dann wäre eine allzu expressive Körpersprache nicht authentisch.

Viel wichtiger ist es, dass der Eindruck von dir stimmig ist. Das klappt, wenn du ein paar Dinge im Hinterkopf behältst. Am besten ist es, ein Vorstellungsgespräch einmal mit Freunden zu simulieren. Dabei erhältst du gleich ein Feedback und trainierst deine Körpersprache für das reale Vorstellungsgespräch.

Die richtige Körpersprache: So gelingt das Vorstellungsgespräch

Mimik

  • Lebendige Mimik: Eine eisige Miene schreckt deine Gesprächspartner ab. Sie wollen in deinem Gesicht lesen, ob du aufmerksam zuhörst und dir die Jobbedingungen zusagen. Bereits winzige Signale beeinflussen den Gesprächsverlauf positiv. Doch setze Körpersprache dosiert ein, andernfalls wirkt sie im Vorstellungsgespräch übertrieben.
  • Blickkontakt: Schau deinem Gegenüber in die Augen. Wer Blickkontakt meidet, erzeugt Unbehagen. Personaler fragen sich dann rasch, ob du lügst, unsicher oder gelangweilt bist. Finde das richtige Maß, um vertrauenswürdig und kompetent zu wirken. Genauso unangenehm ist ein Dauerstarren. Angemessen ist es, den Blickkontakt für mindestens eine Sekunde und maximal drei Sekunden zu halten.
  • Lächeln: Zieh weder einen traurigen Flunsch noch lasse weit hochgezogene Mundwinkel zu einer Maske gefrieren. Mit einem leichten, aber herzlichen Lächeln auf den Lippen baust du gleich bei der Begrüßung eine Brücke und gewinnst Sympathiepunkte. Dein Lächeln sollte echt wirken. Ein übertriebenes Zahnpastalächeln wirkt sofort unecht. Als authentisch wird ein Lächeln nur im Zusammenspiel mit der restlichen Mimik empfunden. Kleine Fältchen um die Augen und gesenkte Augenbrauen strahlen Wärme aus.
  • Stirnrunzeln: Wer kurz die Stirn in Falten legt, wirkt konzentriert. Aber Achtung: Lang anhaltendes Stirnrunzeln und hochgezogene Augenbrauen signalisieren Missbilligung.

Körperhaltung und Spiegeltechnik

  • Aufrechte Sitzhaltung: Eine gerade Haltung assoziiert jeder mit Aufrichtigkeit und Engagement. Vermeide daher gesenkte Schultern, einen geneigten Kopf sowie einen in sich zusammengesunkenen Oberkörper. Ziehst du die Schultern jedoch hoch, verkrampfst du dich und strahlst Nervosität aus. Sitz auch nicht kerzengerade da. Offener wirkt es, wenn du den Oberkörper leicht nach vorne in Richtung deines Gesprächspartners beugst. Das hält dich zudem davon ab, auf dem Stuhl hin und her zu rutschen. Du neigst dazu, bei übereinandergeschlagenen Beinen mit den Füßen zu wippen? Dann stell deine Füße lieber auf den Boden, statt sie zu überschlagen.
  • Körpersprache im Vorstellungsgespräch anpassen: Mit diesem einfachen Trick sicherst du dir Sympathiepunkte: Menschen, die sich mögen, synchronisieren ihre Körpersprache, ohne sich dessen bewusst zu sein. Doch die Spiegeltechnik will gelernt sein. Geh äußerst behutsam mit der Körperhaltung mit und ahme Gesten nicht übertrieben nach. Andenfalls fühlt sich dein Gegenüber nachgeäfft oder manipuliert. Halt einen Moment inne und schaue, ob dein Gesprächspartner dich ebenfalls nachahmt. Dann weißt du, ob es geklappt hat.

Gestik

  • Handposition: Hände verraten viel. Daher sind auch sie wichtig, um mittels Körpersprache im Vorstellungsgespräch zu punkten. Ein kurzer, fester Händedruck überzeugt sofort. Es empfiehlt sich, die Hände beim Sitzen entspannt auf den Tisch zu legen. Locker fallende Hände mit nach oben zeigenden Handflächen signalisieren Offenheit und Verhandlungsbereitschaft.
  • Dos: Mit einem auf das Kinn gelegten Zeigefinger drückst du Handlungsbereitschaft aus. Eine ausgestreckte Hand mit nach unten zeigendem Handrücken unterstreicht das Gesagte und wirkt lebendig. Wenn du mit dem Finger auf deinen Gesprächspartner deutest, beziehst du ihn ein. Verwende diese Geste aber nur sparsam, denn sonst wirkt sie aggressiv.
  • Don’ts: Wer die Hände über den Kopf legt, strahlt zwar Selbstsicherheit aus. Im Kontext eines Vorstellungsgesprächs deuten Personaler dies aber als unpassende Überlegenheitsgeste. Verschränkte Arme signalisieren Abweisung, während die folgenden Ticks nervös wirken: am Kopf kratzen, mit den Haaren spielen oder an der Kleidung nesteln. Für welche Geste du dich auch immer entscheidest: Fuchtle nicht wild mit den Händen, sondern führe langsame und weite Hand- und Armbewegungen aus.


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