Geburt ohne Schmerzen: So klappt’s!

Zwischen der Schwangerschaft und dem ersten Schrei des Babys müssen Frauen die schmerzhafte Entbindung durchmachen. Welche Mittel helfen, die Schmerzen bei der Geburt zu lindern?

Verschiedene Medikamente liegen auf Metallplatte.
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Viele Frauen erleben die Geburt als äußerst schmerzhaft, während andere nur von einem starken, aber aushaltbaren Ziehen berichten. Das Schmerzempfinden jeder Frau ist unterschiedlich, die Wehen und Dehnungen des Gewebes und der Organe im Beckenbereich sind nur schwer vergleichbar. Doch für jeden Schmerz während der Geburt findest du Hilfsmittel, die ihn lindern oder ganz ausschalten.

Unsere 3 Top-Tipps zur Geburt ohne Schmerzen

  • Eine Geburt ohne oder mit verminderten Schmerzen ist möglich: Schon einfache Übungen und Anwendungen wie Wärme, Massagen, Atemübungen und Bewegung unterstützen dich bei der Entbindung.
  • Verfahren wie Akupunktur und Aromatherapie sorgen für eine Schmerzlinderung während der Geburt – ganz ohne Chemie. Auch homöopathische Mittel helfen vielen Frauen.
  • Wenn alle anderen Methoden nicht ausreichen oder du eine Geburt ganz ohne Schmerzen wünschst, helfen Medikamente und Betäubungsverfahren. Am gebräuchlichsten sind Peridural- und Spinalanästhesie sowie Lachgas und Opiate.

Übungen und Hilfsmittel bei der Geburt

Am schonendsten und natürlichsten sind nichtmedikamentöse Anwendungen, Übungen und Hilfsmittel. Bei der Geburt helfen sie, die Wehenschmerzen abzumildern oder zwischen den Wehen für Entspannung zu sorgen.

Wärme

Eines der zuverlässigsten Mittel zur Schmerzlinderung während der Geburt ist Wärme: Sie lindert den Wehen- und Dehnungsschmerz. Dafür eignen sich Wärmepackungen, Kompressen, Wärmflaschen oder ein Wannenbad.

Massagen

Leichte Schulter-, Rücken-, Hand- und Fußmassagen sorgen für eine Endorphinausschüttung im Körper, die den Schmerz hemmt. Auch Druck mit der Hand auf den unteren Rücken sorgt während der Geburt für Schmerzlinderung.

Bewegung

Während der Geburt kannst du dich die meiste Zeit relativ frei bewegen. Wenn du dein Becken kreisen lässt, umhergehst, einen Gymnastikball oder eine Sprossenwand benutzt, ist das ein wirksames Hilfsmittel gegen Schmerzen bei der Geburt. Außerdem unterstützt dich Bewegung dabei, eine angenehme Gebärposition zu finden.

Atemübungen

Tiefes und bewusstes Ein- und Ausatmen hilft dabei, die Schmerzen während der Geburt zu lindern. Es entspannt dich und baut Stress ab. Hebammen kennen einige sehr effektive Übungen zum richtigen Atmen.

Alternative Verfahren zur Schmerzlinderung bei der Geburt

In der chinesischen und der Alternativmedizin gibt es einige wirksame Verfahren, die zur schonenden Schmerzlinderung während der Geburt bestens geeignet sind.

Akupunktur

Diese fernöstliche Heilmethode hilft gegen Schlafstörungen, Verspannungen, Übelkeit und Kopfschmerzen. Während der Entbindung sorgt sie für Entspannung und lindert die Schmerzen bei der Geburt. Die kleinen Nadelstiche schränken die Mobilität jedoch etwas ein.

Homöopathie

Obwohl die Wirksamkeit homöopathischer Mittel nicht wissenschaftlich belegt ist, berichten viele Frauen von der wehenfördernden, geburtsbeschleunigenden und schmerzlindernden Wirkung bestimmter homöopathischer Präparate.

Aromatherapie

Auch bestimmte ätherische Öle haben eine beruhigende oder wehenfördernde Wirkung. Sie können auch in ein Wannenbad gegeben werden – sofern keine Wassergeburt geplant ist.

Medikamente für eine Geburt ohne Schmerzen

Wenn diese natürlichen Hilfsmittel bei der Geburt nicht ausreichen oder du eine Geburt komplett ohne Schmerzen erleben willst, gibt es zu diesem Zweck eine Reihe hocheffektiver Medikamente und Betäubungsverfahren. Letztere werden allerdings nur im Krankenhaus angeboten und von Anästhesisten durchgeführt.

PDA

Eine Periduralanästhesie (kurz PDA) macht den Unterleib schmerzunempfindlich. Er bleibt aber – sofern gewünscht – bewegungsfähig. Mit einer PDA ist also eine Geburt ohne Schmerzen möglich. Hierfür wird ein Katheter an die Wirbelsäule gelegt und ein Narkosemittel in der Nähe des Rückenmarks eingeleitet.

Spinalanästhesie

Auch für die Spinalanästhesie wird ein Katheter nahe am Rückenmark gelegt. Anders als bei der PDA wird durch dieses Hilfsmittel bei der Geburt auch die Bewegungsfähigkeit stark eingeschränkt, weshalb die PDA als Betäubungsverfahren für eine Geburt ohne Schmerzen häufiger eingesetzt wird.

Lachgas

Wenn du eine sanftere und genauer regulierbare Betäubung vorziehst und nicht unbedingt eine Geburt komplett ohne Schmerzen wünschst, ist Lachgas eine gute Wahl. Du atmest es ein – die Intensität bestimmst du durch die Tiefe deiner Atemzüge. Auf diese Weise kannst du die besonders schmerzhaften Momente der Wehen abschwächen.

Opiate

Diese starken Schmerzmittel setzen Anästhesisten unterstützend ein, um eine Geburt ohne Schmerzen zu ermöglichen. Dabei ist allerdings Vorsicht geboten, da sich die Wirkung der Medikamente auf das ungeborene Kind übertragen kann.


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