Geburtsurkunde: Ein neues Familienmitglied offiziell melden

Das Kind ist da, ihr habt einen Namen ausgesucht und die ganze Familie ist aus dem Häuschen. Doch so süß das Baby auch ist: Wichtige Formalitäten wie die Geburtsurkunde solltet ihr darüber nicht vergessen.

Geburtsurkunde mit offiziellem Stempel.
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Frischgebackene Eltern müssen an vieles denken. Das beginnt beim Windelkauf und endet beim Gang zum Standesamt, wo das Kind offiziell als Familienmitglied eingetragen wird. Die Anzeige der Geburt beim Standesamt ist unabdingbar; ihr solltet diese Erledigung innerhalb einer Woche besorgen. Das Standesamt stellt euch zudem die offizielle Geburtsurkunde für euren Nachwuchs aus.

Nichtverheiratete Paare klären den zukünftigen Familiennamen des Kindes am besten schon vor der Geburt. Wer will schließlich vor einem Standesbeamten darüber diskutieren? Die Meldung beim Amt ist an sich aber eine unkomplizierte Formalität, die ihr rasch von der Checkliste streichen könnt.

Unsere 3 Top-Tipps zur Geburtsurkunde

  • Eine Geburtsurkunde ist der Beweis für die Existenz und Identität eures Babys und gibt Auskunft darüber, wann und wo es geboren worden ist, wie sein vollständiger Name lautet und wer seine gesetzlichen Vertreter sind.
  • Ihr könnt die Geburtsurkunde beim zuständigen Standesamt beantragen.
  • Für die Geburtsurkunde des Kindes sind bestimmte Unterlagen notwendig. Beide Elternteile sollten ihren jeweiligen Personalausweis, ihre eigene Geburtsurkunde und die gemeinsame Eheurkunde bzw. im Falle unverheirateter Eltern eine Vaterschaftserklärung bereithalten.

Welche Informationen beinhaltet eine Geburtsurkunde?

Eine Geburtsurkunde bescheinigt – wie der Name schon verrät – die Geburt eines Kindes. Als amtliches Dokument umfasst sie folgende Daten:

  • Vor- und Nachname(n)
  • Geschlecht
  • Geburtsdatum
  • Geburtsort
  • rechtliche Vertreter

Alle Informationen auf der Geburtsurkunde sind ebenso im sogenannten Geburtsregister der Region vermerkt, in der das Kind geboren worden ist. Der Ort, an dem du die originale Geburtsurkunde in Papierform bekommen kannst, ist demnach immer derselbe: Das zuständige Standesamt vor Ort übernimmt diese Aufgabe.

Wichtig ist, dass ihr den neuen Erdenbürger innerhalb einer Woche nach der Geburt anmeldet. Seid ihr als sorgeberechtigte Eltern des Kindes verhindert, kann diese Aufgabe ersatzweise eine andere Person übernehmen, welche die Geburt bezeugen kann. Diese Ausnahmeregelung gibt es zu dem Zweck, dass die Frist wirklich immer eingehalten werden kann.

In diesem Zusammenhang ist es nützlich zu wissen, dass Krankenhäuser oder ähnliche Einrichtungen die Geburtsanzeige übernehmen, wenn euer Kind dort geboren wurde und/oder die Mutter in dieser Einrichtung Geburtshilfe in Anspruch genommen hat.

Formalitäten über Formalitäten: Das braucht ihr wirklich

Bereits als werdende Eltern solltet ihr an die Geburtsurkunde denken und daran, welche Unterlagen ihr dafür braucht. Seid ihr gut vorbereitet während der Schwangerschaft, kommt kein Stress auf, nachdem das Kind das Licht der Welt zum ersten Mal erblickt hat.

Dabei wird unterschieden zwischen verheirateten Eltern und unverheirateten Eltern. In beiden Fällen braucht ihr den Personalausweis, Reisepass oder eine Bescheinigung, die als Ersatz für den Pass gilt.

Bei unverheirateten Eltern ist die Geburtsurkunde der Mutter besonders wichtig. Soll auch der Name des Vaters auf der Geburtsurkunde des Kindes stehen, muss dieser nicht nur seine eigene Geburtsurkunde mitbringen, sondern auch eine offizielle Erklärung, dass er die Vaterschaft anerkennt.

Seid ihr verheiratet, erleichtert das den Ablauf. In diesem Fall sind beide Elternteile verpflichtet, ihre eigenen Geburtsurkunden sowie ihre gemeinsame Eheurkunde oder ersatzweise einen beglaubigten Auszug aus dem Eheregister mitzubringen. Wird nichts anderes angegeben, gilt der Ehemann als Vater des Kindes.

Fehler in der Geburtsurkunde: Was nun?

Viele junge Eltern kennen das: Während sich die Mutter nach einer anstrengenden Geburt mit dem Baby im Krankenhaus ausruht, sind es meist die Väter, die sich um die Formalitäten kümmern. Doch vor Freude und Aufregung über das neue Familienglück bemerkt der frischgebackene Papa vielleicht nicht, dass sich ein Fehler in die Geburtsurkunde eingeschlichen hat. So kann beispielsweise der Name falsch geschrieben sein.

Ob ihr das nachträglich ändern lassen könnt? Die Antwort lautet: Ja. In solch einem Fall müsst ihr also nicht in Panik ausbrechen. Auch im Nachhinein habt ihr die Möglichkeit, die Geburtsurkunde umzuschreiben. Ob die Änderungen kostenlos sind, hängt davon ab, ob euch der Rechtschreibfehler beim Ausfüllen des Antrags passiert ist oder ob dem zuständigen Standesamt ein Zahlendreher oder Ähnliches in der Urkunde unterlaufen ist.

Ist der Fehler auf den Mitarbeiter beim Standesamt zurückzuführen, braucht ihr euch um eventuelle Kosten für die Richtigstellung keine Sorgen zu machen. Habt jedoch ihr auf dem Antrag einen Fehler eingebaut, ist eine Ausbesserung oftmals mit einer Gebühr verbunden.

Warum ist eine fehlerfreie Geburtsurkunde wichtig?

Besonders für spätere Anträge und Ämtergänge ist es wichtig, dass die Geburtsurkunde fehlerfrei ist. Möchtest du später den ersten Ausweis oder einen Kinderreisepass für deinen Nachwuchs beantragen, werden alle Daten dafür von der Geburtsurkunde übernommen. Auch für den Elterngeldantrag oder die Meldung bei der Krankenkasse musst du eine korrekte Geburtsurkunde vorzeigen. Deshalb gilt: Überprüfe lieber einmal mehr alle Angaben, um Fehler auszuschließen.

Geburts- vs. Abstammungsurkunde

Nicht zu verwechseln ist die Geburtsurkunde mit der Abstammungsurkunde. Letztere stellen die Standesämter seit einigen Jahren nicht mehr aus. Ersatzweise kannst du eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister beantragen.

Der Hauptunterschied zwischen beiden Arten von Urkunden besteht darin, dass eine Geburtsurkunde neben den allgemeinen Angaben wie Name, Geburtsdatum und -ort lediglich Informationen zu den Eltern im rechtlichen Sinne aufweist. Eine Abschrift aus dem Geburtsregister enthält zudem Details zur tatsächlichen Abstammung. Auf diesem Dokument befinden sich im Falle von Adoptivkindern die Namen der leiblichen Eltern sowie mögliche andere Einzelheiten zur Adoption oder zu einer Namensänderung.

Was geschieht, wenn die Urkunde verloren geht?

Die verschiedensten Umstände können dazu führen, dass eine Person nicht mehr im Besitz ihrer Geburtsurkunde ist. Möchte der Betroffene heiraten, ist die Geburtsurkunde für eine Anmeldung beim Standesamt aber zwingend erforderlich. Kann sie in solchen oder ähnlichen Fällen nochmals ausgestellt werden oder gibt es einen Ersatz dafür?

Für die wenigen Gelegenheiten, bei denen solch ein Herkunftsnachweis erbracht werden muss, reicht eine beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister aus. Diese erhältst du beim zuständigen Standesamt deines Geburtsortes.


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