Kita-Plätze sind vielerorts heiß begehrt, und die Wartelisten sind lang. Beschäftigt euch daher frühzeitig mit der Frage, wann der richtige Zeitpunkt für die Kita-Anmeldung ist und wie ihr am besten vorgeht.
Möchtet ihr nach der Elternzeit möglichst schnell wieder in den Berufsalltag zurückkehren? Um Beruf und Familie besser miteinander vereinbaren zu können, gibt es seit dem 1. August 2013 einen Rechtsanspruch auf frühkindliche Förderung in einer Tageseinrichtung oder in einer Kindertagespflege bei einer Tagesmutter oder einem Tagesvater. Der Anspruch besteht für alle Kinder, die das erste Lebensjahr vollendet haben. Wie ihr euren Anspruch nutzt, ist euch überlassen.
Unsere 3 Top-Tipps zur Kita-Anmeldung
- Informiert euch frühzeitig über die Betreuungssituation und mögliche Wartezeiten in eurer Region, um die Lage besser einschätzen zu können.
- Informiert euch beim zuständigen Jugendamt, wie die Vergabe von Betreuungsplätzen geregelt ist.
- Verhandelt bei den Gebühren, falls die Betreuung erst Mitte des Monats beginnt.
Wann sollte man den Kita-Platz beantragen?
Gerade erst habt ihr erfahren, dass ihr Nachwuchs erwartet, und schon sollt ihr euch um einen Kita-Platz kümmern? Das klingt erst mal absurd. Betrachtet man die aktuelle Betreuungslücke, ist das aber gar nicht so abwegig. Laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft fehlen bundesweit 300.000 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Besonders in den alten Bundesländern gibt es zu wenige Plätze. Dort und in Ballungszentren sind Wartezeiten von bis zu zwei Jahren keine Seltenheit.
Einen Lichtblick gibt es aber: Habt ihr euer Kind erst mal in der Wunsch-Kita untergebracht, wird es bei einem Geschwisterkind leichter.
Ab wann genau ein Kita-Platz zu beantragen ist, lässt sich nicht pauschal sagen. Informiert euch über die Wartezeiten für einen Kita-Platz in eurer Region. Es ist auch zu berücksichtigen, wie sehr ihr auf einen Platz angewiesen seid. Möchtet oder müsst ihr schnell wieder arbeiten, empfiehlt es sich, die Kita-Anmeldung frühzeitig vorzunehmen. Der gewünschte Starttermin und der Betreuungsumfang sollten in jedem Fall schon feststehen.
Wie kann man einen Kita-Platz beantragen?
Die Anmeldeformalitäten sind bundesweit unterschiedlich geregelt. Wie ihr euer Kind in einer Kita anmelden oder auf eine Warteliste setzen könnt, erfahrt ihr beim zuständigen Jugendamt. Folgende Beispiele zeigen, wie unterschiedlich die Verfahren in den einzelnen Bundesländern und Kommunen geregelt sind, wenn ihr ein Kind in der Kita anmelden möchtet:
- Im Saarland läuft die Suche, Vergabe und Verwaltung von Kinderbetreuungsplätzen im Regionalverband und Saarbrücken über den Kita-Planer. Über das Online-Portal können Eltern nach einer Kita suchen und ihr Kind direkt anmelden. Sind gerade keine Plätze frei, ist es möglich, das Kind auf mehrere Wartelisten zu setzen. Wird ein Kind von einer Einrichtung angenommen, wird es automatisch aus den anderen Wartelisten gelöscht.
- In Berlin benötigen Eltern einen Kita-Gutschein vom Jugendamt, um sich für einen Platz in einer Kita oder bei einer Kindertagespflegestelle zu bewerben. Der Gutschein kann frühestens neun Monate vor dem gewünschten Betreuungsbeginn beantragt werden. Die entsprechenden Formulare erhält man beim Jugendamt, in vielen Kitas und online als Download. Alternativ kann auch ein Online-Antrag bei der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie gestellt werden. Das Formular und der ausgedruckte Online-Antrag sind an das Jugendamt des Wohnbezirks zu schicken. Mit dem Gutschein können Eltern ihr Kind in einer Kita ihrer Wahl anmelden.
Fast geschafft: Der Kita-Vertrag
Ihr habt einen Platz in eurer Wunsch-Kita erhalten? Glückwunsch! Den Betreuungsvertrag mit dem Träger der Einrichtung bekommt ihr entweder zugeschickt oder ihr unterzeichnet ihn beim ersten Termin in der Kita. Das kann beim ersten Elternabend oder zum Start der Eingewöhnung sein. Bei Besonderheiten, etwa wenn ihr einen Kita-Gutschein einlösen möchtet, unterstützt euch die Kita-Leitung.
Tipp: Startet die Eingewöhnung erst Mitte des Monats, ist es durchaus möglich, bei den Kita-Gebühren zu verhandeln. Mit etwas Glück zahlt ihr dann für den ersten Monat der Betreuung nur die Hälfte.
