Was gehört zur medizinischen Vorbereitung einer Schwangerschaft?

Du möchtest schwanger werden? Ist eine Schwangerschaft geplant, dann sind folgende Dinge wichtig: Pille oder andere hormonelle Verhütungsmittel absetzen, deinen Impfstatus überprüfen und dich durchchecken lassen.

Nahaufnahmen eines Arztes mit Stethoskop und Kugelschreibern
DarkoStojanovic / pixabay.com

Wenn du dir ein Baby wünschst, ist es wichtig, sich darauf vorzubereiten – so beugst du manchen Problemen und Komplikationen vor. Wenn du jung und gesund bist, brauchst du dir in der Regel keine Sorgen machen. Trotzdem ist eine medizinische Vorbereitung auf die Schwangerschaft sinnvoll. Dazu gehört zum Beispiel die Überprüfung des Impfschutzes.

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Schwangerschafts­vorbereitung

  • Lass dich mindestens drei Monate vor der Schwangerschaft impfen.
  • Bist du dir nicht sicher, welche Impfungen du brauchst, lass deinen Impfstatus überprüfen.
  • Lass dich vor der Schwangerschaft einmal gründlich durchchecken.

Welche Impfungen sind vor einer Schwangerschaft wichtig?

Wenn ihr euch für ein Baby entschieden habt, trefft ihr sicher schon ein paar Vorbereitungen: Ihr achtet auf eure Ernährung, habt aufgehört zu rauchen und auch den Alkoholkonsum minimiert. Aber was ist mit deinem Impfschutz? Mindestens drei Monate vor der Schwangerschaft solltest du dich impfen lassen oder länger zurückliegende Immunisierungen auffrischen – so lautet die Empfehlung.

Manche Erkrankungen der Mutter können deinem Baby schaden und schwerwiegende Komplikationen wie eine Fehlgeburt begünstigen. Aus diesem Grund empfiehlt die STIKO (Ständige Impfkommission des Robert Koch Instituts) für schwangere Frauen folgende Impfungen:

  • Tetanus und Diphterie: Alle 10 Jahre sollten diese Impfungen aufgefrischt werden. Gut geeignet ist eine Kombi-Impfung, die beides abdeckt. Möglich ist auch eine Dreifachkombination, bei der Polio (Kinderlähmung) mitgeimpft wird. Gerade wenn ihr viel reist oder du im medizinischen Bereich arbeitest, ist dies sinnvoll.
  • Masern, Röteln und Mumps: Masern gehören zu den ansteckendsten Krankheiten, Röteln können bei einem ungeborenen Kind zu körperlichen Fehlbindungen und geistigen Schäden führen. Mumps kann bei einer schwangeren Frau, ebenso wie Masern, Fehl- oder Totgeburten begünstigen. Schutz bietet der Lebendimpfstoff, der VOR der Schwangerschaft injiziert werden muss.
  • Windpocken (Varizellen): Nur wenn du schon Windpocken hattest, bist du immun und brauchst diese Impfung nicht. Besonders gefährlich werden Windpocken, wenn sie rund fünf Tage vor oder zwei Tage nach der Geburt auftreten. Bis zur 21. Schwangerschaftswoche ist das Risiko einer Infektion besonders hoch. Auch hier hilft ein Lebendimpfstoff, der ebenfalls nicht während der Schwangerschaft verabreicht werden darf.
  • Keuchhusten: Die Impfung gegen Keuchhusten sollte alle 10 Jahre aufgefrischt werden. Keuchhusten wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Bist du nicht geimpft, besteht die Gefahr, dass du dein Baby ansteckst. Und für Säuglinge ist Keuchhusten wesentlich gefährlicher als für Erwachsene.

Darüber hinaus können auch Impfungen gegen folgende Erkrankungen sinnvoll sein:

  • Gebärmutterhalskrebs
  • Grippe (Influenza)

Vorbereitung auf die Schwangerschaft: Pille absetzen und dem Körper Zeit geben

Wie lange vor der Schwangerschaft soll ich die Pille absetzen? Wenn du schwanger werden willst, setzt du am besten schnellstmöglich dein hormonelles Vergütungsmittel ab – sei es die Pille, Spirale oder etwas anderes. Denk daran, dass die Hormone deinen Zyklus entweder ganz unterdrückt oder stark beeinflusst haben. Nach dem Absetzen muss er sich also erst wieder einpendeln.

Es ist von Frau zu Frau unterschiedlich, wie lange es dauert, bis der Hormonhaushalt wieder ausgeglichen ist. Es kann durchaus bis zu einem Jahr dauern, bis der Normalzustand wiederhergestellt ist. Am besten setzt du die Pille ab, sobald ihr euch für ein Baby entschieden habt.

Tipp: Gibt deinem Körper ein bis zwei Zyklen Zeit, bevor ihr aktiv an der Familienplanung arbeitet. Im ersten Post-Pill-Zyklus ist die Qualität von Zervix- und Gebärmutterschleim oft noch eingeschränkt. Das kann zu Einnistungsstörungen und sogar Fehlgeburten führen.

Medizinische Vorbereitung auf die Schwangerschaft: Was gibt’s noch zu tun?

Vor der Schwangerschaft lässt du dich am besten einmal gründlich vom Arzt untersuchen, denn dein Körper muss in den nächsten Monaten viel leisten. Wahrscheinlich wird dein Arzt ein großes Blutbild machen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Überprüft wird zum Beispiel

  • … ob du den Herpes-Virus in dir trägst
  • … ob du immun gegen Toxoplasmose und Ringelröteln bist
  • … ob deine Blutfettwerte erhöht sind
  • … ob Schilddrüsenerkrankungen vorliegen
  • … ob du Diabetes hast

Auch dein Blutdruck wird überprüft. Falls in deiner Familie oder in der deines Partners Erbkrankheiten bekannt sind, teilt diese am besten direkt mit.

Zusätzlich schließt der Frauenarzt noch Infektionen im Unterleib aus. Eine Infektion mit Chlamydien kann beispielsweise zur Unfruchtbarkeit führen. Auch während der Schwangerschaft können sie Komplikationen wie Früh- oder Fehlgeburten verursachen. Falls der Frauenarzt Chlamydien feststellt, bekommst du Antibiotika.

Zu guter Letzt lässt du am besten einmal deine Zähne untersuchen. Denn auch bakterielle Entzündungen im Kieferbereich können eine Frühgeburt begünstigen.


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