Schwangerschafts­streifen – das kannst du tun

Während der Schwangerschaft erbringt der Körper Hochleistungen – das hinterlässt Spuren. Auch die Haut wird stark beansprucht. Doch wie bekommt man Schwangerschaftsstreifen weg?

Schwangere Frau hält ihren Bauch mit den Händen
Subbotina Anna / shutterstock.com

Jede Schwangerschaft ist ein Abenteuer – dafür sorgen schon die Hormone. Die Gefäße transportieren bis zu 20 Prozent mehr Blut, und die Haut steht unter Hochspannung. Die Folge sind häufig Schwangerschaftsstreifen. Doch wie genau kommt es eigentlich zu den störenden Streifen? Und was hilft bei Schwangerschaftsstreifen wirklich?

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Schwangerschaftsstreifen

  • Vorbeugen ist die wichtigste Maßnahme.
  • Achte auf eine gesunde Ernährung, treibe viel Sport und pflege deine Haut gut und regelmäßig.
  • Starke Schwangerschaftsstreifen verblassen häufig nur durch einen medizinischen Eingriff.

Wieso entstehen Schwangerschaftsstreifen?

Schwangerschaftsstreifen, auch unter dem Namen Striae gravidarum bekannt, sind weit verbreitet: Rund jede zweite Frau hat während und nach der Schwangerschaft damit zu kämpfen.

Die Ursache liegt in der starken Dehnung der Haut sowie in der Gewichtszunahme während der Schwangerschaft. Die Haut verliert an Feuchtigkeit, da sie in der Schwangerschaft schlechter Wasser bindet, und wird infolgedessen spröde und trocken. Die Dehnung der Haut verursacht Risse in der Unterhaut, welche dann rötlich, violett oder bläulich durch die Haut schimmern. Erst nach einiger Zeit verblassen die Farben und lassen feine weiße oder silbrige Linien zurück. Bauch, Rücken, Oberschenkel und Brüste sind meist die betroffenen Körperstellen.

Besonders junge Frauen leiden häufig an den unschönen Streifen, weil das Gewebe straff ist und somit schneller reißt. Je elastischer und flexibler das Gewebe, desto geringer das Risiko für Schwangerschaftsstreifen. Doch auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.

Ob du anfällig für Schwangerschaftsstreifen bist oder nicht, liegt zum Teil an deinen Genen. Begünstigend wirken auch ein schwaches Bindegewebe, eine übermäßige Gewichtszunahme sowie Mehrlingsschwangerschaften. Es gilt: Vorsorge ist besser als Nachsorge, denn ist die Unterhaut erstmal gerissen, bleibt sie das auch – mit der Zeit werden die Linien höchstens ein wenig dünner und heller.

Was tun gegen Schwangerschaftsstreifen?

Die schlechte Nachricht zuerst: Es gibt weder ein Wundermittel gegen Schwangerschaftsstreifen noch eine Garantie, dass alle vorbeugenden Maßnahmen erfolgreich sind. Die gute Nachricht: Mit einem gesunden Mix aus Sport, Ernährung und Pflege entstehen Schwangerschaftsstreifen oft gar nicht erst.

Tipp Nummer 1 gegen Schwangerschaftsstreifen: Sport

Sport ist gesund – so viel ist klar. Der Körper wird gestärkt und kann besser mit Belastungen wie zum Beispiel Schwangerschaftsbeschwerden umgehen. Auch zur Vorbeugung von Dehnungsstreifen bietet Sport viele Möglichkeiten.

Vor allem Ausdauersport in Kombination mit gezieltem Muskeltraining ist hilfreich. Dabei musst und sollst du dich nicht komplett verausgaben – gerade wenn du schwanger bist, sind schonende Sportarten gefragt. Eine halbe Stunde schnell spazieren zu gehen oder ein paar Bahnen zu schwimmen, reicht vollkommen. Hilfreich ist ein Mix aus Ausdauer- und Kraftsport. Mit gezielten Übungen trainierst du die Körperpartien, die anfällig für Schwangerschaftsstreifen sind – zum Beispiel die Oberschenkel.

Die Stärkung der Muskeln entlastet das Bindegewebe – so entstehen die kleinen Risse nicht so schnell. Tipp: Genau wie Geburtsvorbereitungskurse gibt es auch spezielle Sportkurse für Schwangere, die sich auf die richtigen Übungen konzentrieren.

Tipp Nummer 2 gegen Schwangerschaftsstreifen: Ernährung

Neben regelmäßigem Sport ist auch eine gesunde und ausgewogene Ernährung entscheidend: Die kommt sowohl deinem Baby als auch dir zugute. Halte dich vor allem an Lebensmittel wie:

  • Vollkornprodukte
  • Obst und Gemüse
  • Milch und Milchprodukte
  • Fisch

Gerade die Vitamine C, E und A sind hilfreich: Sie stärken die Elastizität deines Bindegewebes. Aminosäuren, Proteine und Vitamin C sorgen außerdem dafür, dass beschädigtes Bindegewebe sich regeneriert. Vermeide allerdings Vitaminpräparate, denn diese führen unter Umständen zu einer „Überdosis“, die deinem Baby schaden kann. Mit natürlichen Lebensmitteln lassen sich Schwangerschaftsstreifen immer noch am besten verhindern.

Denke auch daran, immer genug zu trinken. Denn ein gesunder Flüssigkeitshaushalt macht das Bindegewebe und die Haut geschmeidig und dehnbar. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit pro Tag sind ideal. Am besten trinkst du Wasser und ungesüßten Tee. Versuche, auf koffein- und zuckerhaltige Getränke zu verzichten, denn Zucker lässt die Haut altern, während Koffein ihr die dringend benötigte Feuchtigkeit entzieht.

Achte auch darauf, dass deine Gewichtszunahme während der Schwangerschaft im normalen Bereich bleibt. Eine Grundregel besagt, dass die Gewichtszunahme 20 Kilogramm nicht überschreiten sollte. Mit einer gesunden Ernährung und ausreichend Bewegung schaffst du das mit links.

Tipp Nummer 3 gegen Schwangerschaftsstreifen: Pflege

In Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung und ausreichend Sport können auch Körperbehandlungen dabei helfen, Dehnungsstreifen vorzubeugen. Dazu gehören unter anderem Massagen. Massiere – zum Beispiel beim Duschen – alle Körperpartien, die anfällig sind oder an denen du schon erste Risse erkennst. Im Handel findest du verschiedene Massagehandschuhe und Bürsten. Streiche mit diesen kreisförmig über die Haut. Auf diese Weise regst du die Durchblutung an und stärkst die Zellen des Bindegewebes. Mit Peelings verstärkst du diesen Effekt zusätzlich.

Beliebt sind auch die sogenannten Zupfmassagen: Mit zwei Fingern zupfst du einfach immer wieder leicht an deiner Haut. Bearbeite alle Stellen, an denen du Schwangerschaftsstreifen befürchtest. Die Zupfmassagen kannst du wunderbar abends auf dem Sofa, vor dem Schlafengehen oder unter der Dusche erledigen. Das leichte Zwicken regt die Durchblutung an und macht das Bindegewebe elastischer.

Außerdem ist es förderlich, wenn du deine Haut eincremst. Die Haut wird dadurch mit Feuchtigkeit und Fett versorgt und gewinnt an Elastizität. Eine normale Bodylotion reicht dafür völlig aus, doch natürlich bekommst du im Handel auch spezielle Produkte für diesen Zweck. Dazu gehören Öle oder Lotionen, die versprechen, durchblutungsfördernd zu wirken und den Flüssigkeitshaushalt anhaltend zu regulieren. Diese sind jedoch recht kostspielig. Und dass die Wundermittel wirklich wirken, ist nicht eindeutig belegt. Oft ist lediglich ein Verblassen zu erkennen. Tipp: Trage das Pflegeprodukt deiner Wahl am besten direkt nach dem Duschen auf, dann kann es seine volle Wirkung entfalten.

Hilfreich sind auch Wechselduschen. Dazu lässt du abwechselnd kaltes und warmes Wasser über deinen Körper laufen. Wechselduschen erfrischen und kurbeln die Durchblutung so richtig an. Auch die Bildung neuer Zellen wird durch den Wechsel zwischen kalt und warm angeregt. Ideal also, um Schwangerschaftsstreifen im Zaum zu halten.

Wie bekommt man Dehnungsstreifen wieder weg?

Sind sie erst einmal da, wird man sie nur schwer wieder los. Wann die Schwangerschaftsstreifen verblassen, ist von Frau zu Frau unterschiedlich: Bei manchen verblassen sie schon nach einigen Wochen, bei anderen erst nach Monaten. Sind sie entstanden, fragen sich viele Frauen mit Schwangerschaftsstreifen: Was tun, um die unschönen Begleiter wieder loszuwerden? Ohne medizinische Hilfe hast du leider geringe Chancen. Besonders diese zwei Methoden versprechen Besserung:

  • Lasertherapie: Die Streifen werden nachpigmentiert, sodass sie sich wieder an die normale Hautfarbe anpassen. Optisch fallen die Schwangerschaftsstreifen danach weit weniger auf.
  • Dermabrasion: Die vernarbte Hautschicht wird unter örtlicher Betäubung abgeschliffen. So sind deine Schwangerschaftsstreifen deutlich weniger sichtbar.


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