Schwangerschaft und Unterleibs­schmerzen: Was steckt dahinter?

Viele Frauen leiden während der Schwangerschaft unter Unterleibsziehen. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Gebärmutter dehnt.

Schwangere hält Hände vor ihren Bauch.
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Schwangerschaftsbeschwerden, wie das Ziehen im Unterleib, sind vielen werdenden Müttern vertraut. Nicht wenige Frauen meinen, dass die Unterleibsschmerzen während der Schwangerschaft denen kurz vor der Periode ähneln. Doch wie kommt es zu den unangenehmen Unterleibsschmerzen während der Schwangerschaft – und was kann man dagegen tun?

Unsere 3 Top-Tipps zu Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft

  • Lass die Ursache der Unterleibsschmerzen in jedem Fall abklären.
  • Achte darauf, ob noch weitere Symptome dazukommen, beispielsweise Fieber.
  • Gönn dir viel Ruhe und halte den Unterbauch warm.

Schwangerschaft und Unterleibsschmerzen gehen oft Hand in Hand

Schwangerschaftsbeschwerden wie Unterleibsschmerzen sind keine Seltenheit. Viele Frauen klagen gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel über unangenehmen Druck und ein Ziehen im Unterbauch. Meist steckt keine ernste Ursache dahinter, also mach dir nicht zu viele Sorgen – zumal Stress die Beschwerden noch verschlimmern kann. Aber was sind eigentlich die typischen Ursachen?

Unterleibsschmerzen: Harmlose und gefährliche Ursachen im Überblick

Da die Periode bei Schwangeren nicht mehr der Auslöser der Unterleibsschmerzen sein kann, fragen sich viele Frauen: Wie kommt es während der Schwangerschaft zu diesem Druck im Unterleib?

Harmlose Ursachen für die Unterleibskrämpfe

Wenn eine Eizelle befruchtet wurde und sich in der Gebärmutter eingenistet hat, bereitet sich der Körper auf die Schwangerschaft vor: Es werden Schwangerschaftshormone ausgeschüttet, die Gebärmutter vergrößert sich und das umliegende Gewebe wird gedehnt und gelockert. Von dieser Dehnung sind auch die nahegelegenen Muskeln, Sehnen und Venen betroffen. Gerade im ersten Trimester führen diese Veränderungen oft zu Unterleibsschmerzen. Doch keine Sorge, in den meisten Fällen verschwinden die lästigen Unterleibsschmerzen bald wieder.

Übrigens: Auch Blähungen treten bei vielen Frauen in Kombination mit Unterleibsschmerzen auf. Schließlich bleibt das Verdauungssystem nicht von den Auswirkungen der Hormone verschont.

Nach den ersten zwölf Schwangerschaftswochen ist das frühe Entwicklungsstadium abgeschlossen. Das Risiko einer Fehlgeburt sinkt. Dennoch leiden viele Frauen auch nach dem ersten Trimester noch an Unterleibsschmerzen. Das liegt meist daran, dass das Baby wächst und sich die Gebärmutter immer weiter ausdehnt – man spricht daher von Dehnungsschmerzen.

Treten die Unterleibsschmerzen im letzten Trimester auf, kann es sich auch um Wehen handeln – genauer gesagt um Senk- und Übungswehen. Sie sind ein Zeichen dafür, dass sich dein Körper auf die bevorstehende Geburt vorbereitet. Sprich dann vorsichtshalber mit deinem Arzt, ob alles in Ordnung ist, um eine Frühgeburt zu vermeiden.

Schwerwiegende Gründe für Unterleibsschmerzen

Leider können auch ernstere Ursachen hinter Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft stecken. Gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel ist das Risiko einer Fehlgeburt noch recht hoch. Achte deshalb darauf, ob du neben Unterleibsziehen noch weitere Beschwerden hast, beispielsweise:

  • Fieber
  • Blutungen
  • Ohnmacht
  • Augenflimmern
  • Übelkeit
  • Starker Ausfluss
  • Blasse Haut

Eine Kombination dieser Symptome kann darauf hindeuten, dass die Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft ernster Natur sind. Vereinbare dann direkt einen Termin beim Gynäkologen. Sollte der nicht zu sprechen sein, suche zur Sicherheit umgehend das nächste Krankenhaus auf.

Hinter den Unterleibsschmerzen könnte zum Beispiel eine Eileiterschwangerschaft stecken. Dann kommt es neben Unterleibsschmerzen oft auch zu dunklen Blutungen und zu einer Spannung der Bauchdecke. Das ist ein ernster medizinischer Notfall, der sofort behandelt werden muss. Geh also lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zum Arzt.

Was hilft gegen Unterleibsschmerzen in der Schwangerschaft?

Leider gibt es nicht das EINE Mittel gegen Unterleibsschmerzen – jede Frau ist unterschiedlich. Als erstes suchst du am besten deinen Gynäkologen auf und lässt dich gründlich untersuchen. Dann hast du die Gewissheit, dass mit dir und deinem Baby alles in Ordnung ist. Vielen Frauen machen die Unterleibsschmerzen Angst: Eine Untersuchung und das Gespräch nehmen dir diese Angst und helfen, den Stress zu reduzieren.

Grundsätzlich ist die Behandlung von der Ursache abhängig. In den meisten Fällen sind Unterleibsschmerzen während der Schwangerschaft harmlos und bedürfen keiner medizinischen Behandlung. Natürlich möchten viele Frauen dennoch ihre Schmerzen lindern: Magnesiumpräparate können gegen Krämpfe und Schmerzen helfen. Sprich aber zunächst mit deinem Gynäkologen ab, ob Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sind, und wenn ja, welche empfehlenswert sind.

Wenn du Gewissheit hast, dass alles in Ordnung ist, teste selbst aus, was dir Erleichterung verschafft. Die meisten Frauen bemerken eine enorme Verbesserung, wenn sie sich Ruhe gönnen und den Unterbauch schön warm halten. Also kuschel dich in eine Decke, mach dir eine Wärmflasche oder nimm ein warmes Bad (aber nicht zu warm!).


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