Auslandsimmobilie kaufen – Traum und Realität

Habt ihr euch im Urlaub auch schon einmal überlegt, wie schön es wäre, ein Haus am Meer oder eine schicke Wohnung in einer europäischen Hauptstadt zu besitzen? Dann wäre es möglich, spontan dem Alltagsstress zu entfliehen. Und auch als lohnende Investition werden Auslandsimmobilien immer wieder angepriesen.

Privates Ferienhaus im Wald von Colorado
Mariamichelle / pixabay.com

Ob als privates Urlaubsdomizil oder zur erfolgversprechenden Investition der Ersparnisse – die Aussicht eine Auslandsimmobilie zu kaufen, erscheint vielen Menschen verlockend. Doch in der Realität ist das gar nicht so einfach. Je nach Land gibt es zahlreiche Gesetze und Regelungen zu beachten. Unterschiede in der Bürokratie und nicht zuletzt die Sprachbarrieren machen es zu einem kleinen Abenteuer, eine Immobilie im Ausland zu kaufen.

Unsere 3 Top-Tipps zum Immobilienkauf im Ausland

  • Informiert euch gleich zu Beginn, ob und unter welchen Bedingungen ihr in eurem Wunschland überhaupt Immobilien kaufen dürft.
  • Denkt nicht nur an die eventuelle Steuerersparnis, sondern auch an Mehrkosten, die mit einer Immobilie im Ausland auf euch zukommen.
  • Sucht euch Unterstützung durch Dolmetscher, Übersetzer und Gutachter, die euch vor Vertragsfallen und Fehlkäufen bewahren können.

Warum überhaupt Immobilien im Ausland kaufen?

Die Gründe, warum sich Menschen für den Immobilienkauf im Ausland interessieren, können ganz unterschiedlich sein. Während die einen endlich ein Urlaubsdomizil in ihrer Lieblingsregion haben wollen oder bereits an einen Alterssitz denken, haben andere eher die lohnende Investition ihrer Ersparnisse im Blick.

Fakt ist, dass die Preise für Häuser und Wohnungen in vielen anderen Ländern, insbesondere in Südeuropa, noch deutlich günstiger sind als in Deutschland. Beliebte Urlaubsregionen, zum Beispiel an der Mittelmeer- oder Atlantikküste oder in der Nähe von Wintersportgebieten, sind davon allerdings ausgenommen.

Doch selbst wenn die Immobilien in diesen Gebieten teurer sind: Es besteht immer die Möglichkeit, sie an andere Urlauber zu vermieten, wenn man selbst nicht vor Ort ist. Eine lohnende Einnahmequelle, die den höheren Kaufpreis durchaus rechtfertigen kann. Dazu kommen noch steuerliche Vorteile, die der Kauf einer Auslandsimmobilie mit sich bringen kann.

Was ist zu beachten?

Information ist alles. Bevor ihr euch entscheidet eine Immobilie im Ausland zu kaufen und vielleicht überstürzt auf ein scheinbar gutes Angebot eingeht, solltet ihr euch intensiv mit den Bedingungen vor Ort auseinandersetzen.

Wichtige Fragen, die im Voraus zu klären sind:

  • Dürfen Ausländer in diesem Land überhaupt Immobilien kaufen?
  • Sind gesetzliche Bedingungen an den Immobilienkauf geknüpft?
  • Wie hoch ist die Grundsteuer im jeweiligen Land?
  • Welche weiteren Steuerarten gibt es, die beim Kauf einer Immobilie zu berücksichtigen sind?
  • Wie laufen Immobilienkäufe im jeweiligen Land ab?

Besonders die Frage, ob ihr überhaupt berechtigt seid, in eurem Wunschland eine Immobilie zu kaufen, ist enorm wichtig. In einigen Ländern gibt es Gesetze, die die Anwohner vor ausländischen Investoren schützen sollen. Entscheidend ist häufig, wie viel Zeit ihr im jeweiligen Land verbringt, ob ihr die Immobilie als Hauptwohnsitz nutzen wollt und eventuell an Vermietung denkt.

Versteckte Kosten bedenken

Allein mit dem Kaufpreis ist es nicht getan, wenn ihr Immobilien im Ausland kaufen wollt. Das sollte euch schon von Anfang an bewusst sein. Die Reisekosten für die Besichtigungen sind ebenfalls noch relativ offensichtlich. Dazu kommen Kosten für Dolmetscher, die Übersetzung aller Dokumente, eventuelle Gutachten von Sachverständigen und Reparaturen.

Ein weiterer beachtlicher Posten bei Häusern ist die Verwaltung des Objekts. Wenn es nicht gleichzeitig zum Hauptwohnsitz wird, müsst ihr Geld für die regelmäßige Pflege von Außenanlagen wie Pool oder Garten sowie Innenreinigung einplanen.

Auslandsimmobilie kaufen – so geht’s

Sobald die Grundvoraussetzungen geklärt sind und ihr sicher seid, dass ihr in eurem Wunschland eine Immobilie erwerben dürft, geht es an den eigentlichen Kaufprozess. Zunächst müsst ihr natürlich ein Haus oder eine Wohnung finden, die euren Vorstellungen entspricht. Habt ihr diese Hürde gemeistert, müsst ihr euch um einen guten Übersetzer und am besten auch einen Notar kümmern.

Wie findet man Immobilien?

Im Endeffekt unterscheidet sich das Vorgehen nicht besonders von der Immobiliensuche in Deutschland. Am einfachsten ist es, eine Maklerfirma mit der Suche zu beauftragen. Insbesondere wenn ihr nicht dauernd vor Ort seid, nimmt euch das einen großen Teil der Arbeit ab.

Das lassen sich diese Firmen natürlich entsprechend etwas kosten. Doch ihr habt gleichzeitig den Vorteil, dass der Makler euch nur Objekte zeigt, die exakt euren Kriterien entsprechen und die Besichtigungen möglichst eng zusammenlegt, sodass ihr nicht allzu viel Zeit investieren müsst. Wägt also ab, ob diese Möglichkeit infrage kommt, und erkundigt euch unbedingt vorher nach seriösen Maklern, denen ihr auch aus der Ferne absolut vertrauen könnt.

Eine weitere Möglichkeit sind lokale Onlineportale. Allerdings solltet ihr dafür besser vor Ort sein, damit ihr eine interessante Immobilie so schnell wie möglich besichtigen könnt. Doch auch einige der deutschen Immobilienportale haben Angebote für alle, die eine Auslandsimmobilie kaufen wollen.

Wie läuft der Kauf ab?

Egal, ob ihr eine Immobilie im Ausland kaufen wollt oder in Deutschland – bei der allgemeinen Kaufabwicklung gibt es keinen großen Unterschied. Sobald der Käufer ein Objekt gefunden hat, das ihm gefällt, einigt er sich mit dem Verkäufer auf einen Preis, und am Ende wird alles in einem Kaufvertrag festgehalten.

Die Gefahr lauert allerdings in den Details. In manchen Ländern entsteht bereits durch mündliche Zusage oder Handschlag ein gültiger Kaufvertrag und nicht erst mit dem Unterschreiben des Vertrags. Nicht zuletzt deshalb ist es empfehlenswert, sich Unterstützung von Menschen zu holen, die sich mit den lokalen Besonderheiten auskennen.

Wir empfehlen außerdem einen kompetenten Übersetzer, der nicht nur die Verträge zuverlässig übersetzt, sondern auch zwischen Käufer und Verkäufer vermittelt und über kulturell unterschiedliche Gepflogenheiten aufklärt. Ein Notar kann außerdem prüfen, ob die Vertragsklauseln in Ordnung sind und auf eventuelle Probleme hinweisen.


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