Wie viel Eigenkapital für den Hauskauf und was ist sonst noch zu tun?

Der Traum vom eigenen Haus – wer kennt ihn nicht? Wenn du weißt, was beim Hauskauf zu beachten ist und welche Kosten auf dich zukommen, ist sichergestellt, dass der Traum nicht zum Albtraum wird.

Händeschütteln vor dem Wohnhaus.
geralt / pixabay.com

Es ist ein großer Schritt im Leben, der sich auf lange Sicht aber finanziell lohnt: der Umzug von der Mietwohnung ins eigene Haus. Hierfür ist allerdings Voraussetzung, sich zunächst einen umfassenden Überblick über die eigenen Finanzen und die zu erwartenden Kosten zu verschaffen. Was kommt beim Hauskauf also alles auf dich zu?

Unsere 3 Top-Tipps zum Hauskauf

  • Ein Darlehen hilft, die hohen Kosten eines Hauskaufs zu stemmen. Wie viel Eigenkapital dafür nötig ist? Ab 20 Prozent Selbstbeteiligung erhältst du deutlich günstigere Kreditkonditionen. Bedenke auch, dass noch Steuern sowie Makler- und Notargebühren anfallen.
  • Nimm zur Besichtigung einen Sachverständigen mit und achte insbesondere auf die Bausubstanz des Hauses. Indem du zusätzliche Unterlagen anforderst, verschaffst du dir einen umfassenden Überblick über dein eigenes und angrenzende Grundstücke und die damit einhergehenden Rechte und Pflichten.
  • Schließe mindestens eine Wohngebäude-, eine Elementarschaden- und eine Hausratversicherung ab, um nach dem Hauskauf dein Eigenheim gut geschützt zu wissen.

Wie viel Eigenkapital ist für den Hauskauf notwendig?

Da die wenigsten Menschen den hohen Preis für ein Eigenheim komplett aus eigener Tasche bezahlen können, bieten Banken spezielle Darlehen für den Hauskauf an. Ein bisschen sparen solltest du aber trotzdem. Denn je mehr Eigenkapital du in den Kredit einbringst, umso günstiger werden die Konditionen. Mindestens 20 Prozent eigenes Geld sind empfehlenswert, um von niedrigeren Raten und einer kürzeren Laufzeit zu profitieren.

Als Sicherheit dienen nicht nur Geldmittel; auch der Besitz eines Bausparvertrags oder eines schuldenfreien Grundstücks führt in der Regel zu günstigeren Vertragsbedingungen.

Welche Kosten kommen beim Hauskauf auf dich zu?

Zusätzlich zum reinen Kaufpreis deines zukünftigen Hauses entstehen dir noch weitere Kosten, die du am besten frühzeitig in deine Planungen miteinbeziehst: Grunderwerbsteuer, Maklercourtage und Notargebühren. Sie machen je nach Bundesland und beauftragtem Makler zwischen 9 und 16 Prozent des Kaufpreises aus.

Worauf achten bei der Besichtigung vor dem Hauskauf?

Wenn du eine vielversprechende Immobilie besichtigst, ist natürlich der erste Eindruck wichtig: Fühlst du dich in der Nachbarschaft wohl? Sagen dir Aussehen und Ausstattung des Hauses zu? Gerade wenn das Haus auch als Geldanlage dient, solltest du wissen, worauf beim Hauskauf zu achten ist. Hier eine Checkliste:

  • Lage: Ist mit einer Wertsteigerung aufgrund der Wohnlage zu rechnen? Ein Haus in einem stadtnahen Wohngebiet im Grünen ist meist eine gute Anlage, eine Immobilie in einem abgelegenen Dorf in Ostdeutschland wird hingegen eher einen Wertverlust verzeichnen.
  • Infrastruktur: Gibt es Parkplätze, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr?
  • Zustand: Sind Fenster und Außentüren, Haustechnik und Leitungen, Dach und Wände in einem guten Zustand? Reparaturen und der Austausch maroder Einbauten werden schnell teuer.
  • Keller: Ist der Keller trocken? Andernfalls ist Schimmelbildung im ganzen Haus möglich. Und Schimmel zu bekämpfen ist aufwendig und kostenintensiv.

Tipp: Nimm spätestens zur zweiten Besichtigung einen Sachverständigen mit, der den Wert der Immobilie und etwaige Mängel fachmännisch beurteilt.

Welche Unterlagen vor dem Hauskauf anfordern?

Auch wenn die Besichtigung die beste und direkteste Möglichkeit ist, dir einen Eindruck vom Haus und der Umgebung zu verschaffen, solltest du nicht darauf verzichten, zusätzliche Informationen einzuholen:

  • Heizkosten-, Strom- und Wasserabrechnung: Die Jahresabrechnungen vermitteln dir einen Eindruck davon, wie hoch die Betriebskosten und anderweitig anfallende Gebühren in etwa sein werden.
  • Grundbuchauszug, Altlasten- und Baulastenauskunft: Diese Unterlagen helfen dir dabei, einen Überblick über die Eigentumsverhältnisse, die Rechte der Nachbarn sowie eventuelle Altlasten wie giftige oder explosive Stoffe auf dem Grundstück zu erhalten.
  • Bebauungsplan: Informiere dich bei der Gemeinde über geplante Bauvorhaben in der direkten Nachbarschaft. Sonst wirst du vielleicht bald überrascht, wenn sich der ruhige Waldrand in ein dicht besiedeltes Wohngebiet verwandelt.

Risikolebensversicherung: Hauskauf finanziell absichern

Welche Versicherungen braucht man beim Hauskauf?

Ist das Haus erst einmal gekauft, soll es natürlich nicht durch unvorhersehbare Ereignisse beschädigt werden. Um die Immobilie in solch einem Fall renovieren zu können, ohne in einen finanziellen Engpass zu geraten, sind drei Versicherungen nützlich:

  • Die Wohngebäudeversicherung und die Elementarschadenversicherung springen ein, wenn das Wohnhaus durch einen Brand, ein Unwetter oder ähnliche Umwelteinflüsse in Mitleidenschaft gezogen wird.
  • Die Hausratversicherung zahlt bei Schäden an allen beweglichen Gütern des Hauses. Das sind beispielsweise Möbel, Wertsachen und technische Geräte. Sie greift auch bei Einbrüchen und Vandalismus.

Um den Kaufprozess selbst abzusichern, bietet sich zudem eine Restschuldversicherung an, die im Falle von Arbeitslosigkeit, Krankheit oder Tod eines Kreditnehmers die Tilgung des Restdarlehens übernimmt – auch für die Hinterbliebenen.


Das könnte dich auch interessieren