Hochzeitstanz – aus zwei wird eins

Der Hochzeitstanz darf bei keiner klassischen Hochzeitsfeier fehlen, wird aber von vielen Brautpaaren gefürchtet. Mit einem vorbereitenden Tanzkurs und eurem gemeinsamen Lieblingslied in den Ohren kann er jedoch zum unvergesslichen Moment werden.

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Der Hochzeitstanz zeigt symbolisch, dass das frisch getraute Ehepaar von nun an eins ist und harmonisch und im gleichen Takt durchs Leben geht. Traditionell wird zu diesem Anlass ein schneller Walzer getanzt, dessen anmutig schwebende Bewegungen Leichtigkeit und Einigkeit symbolisieren. Scheut euch jedoch nicht davor, moderne Musik und leichtere Schritte auszuwählen, wenn ihr mögt. Wichtig ist, dass der Tanz zu euch passt und ihr euch im entscheidenden Moment wohlfühlt.

Unsere 3 Top-Tipps zum Hochzeitstanz

  • Wählt Musik, die euch etwas bedeutet und als Paar verbindet.
  • Seid nicht zu ehrgeizig und entscheidet euch für einen Tanz, der euch leichtfällt.
  • Fangt früh genug an zu üben und besucht zur Sicherheit einen Hochzeitstanzkurs.

Die Geschichte des Hochzeitswalzers

Seit jeher werden Hochzeitsfeiern nach dem offiziellen Teil mit einem Ball beziehungsweise einem Tanzabend abgeschlossen. Beim Tanzen formt das Paar einen symbolischen Ring, der für die Einheit der Eheleute und die unendliche Liebe zueinander steht.

Die fröhlichen Volkstänze früherer Hochzeitsgesellschaften wurden im 19. Jahrhundert durch den Walzer abgelöst. Der große Erfolg der Werke berühmter Komponisten wie Johann Strauss oder Peter Tschaikowsky machten den Walzer damals schnell zu einem der beliebtesten Tänze des deutschen Bürgertums.

Wer etwas auf sich hielt, tanzte Walzer, so wie man es von den großen Bällen in Wien kannte. Die hohe Geschwindigkeit und die permanenten Drehungen machen den Walzer allerdings zu einem schwierigen Tanz. Es erfordert einige Übung, dabei die charakteristische schwebende Leichtigkeit zu zeigen. Die Zeit dafür hatte nicht jeder – es war also der perfekte Tanz, um sich vom „gemeinen Volk“ abzuheben.

Gleichzeitig erfordert ein perfekter Walzer, dass sich das Paar absolut synchron bewegt und perfekt aufeinander eingespielt ist, also sprichwörtlich zu einer Einheit zusammenwächst – ein perfekter Hintergrund für die Bedeutung der Hochzeit. Damit war der Hochzeitswalzer geboren und hat bis heute nichts an Popularität eingebüßt.

Der Hochzeitstanz heute

Der erste gemeinsame Tanz des Brautpaars ist nach wie vor einer der wichtigsten Momente im klassischen Ablauf einer Hochzeitsfeier. Er markiert den Übergang vom zeremoniellen Teil zur ausgelassenen Feier. Aus diesem Grund wird er üblicherweise am Abend getanzt, nachdem sich die Gäste beim Essen gestärkt haben und Reden, Spiele und andere Beiträge vorbei sind.

Auch für Fotografen ist der Eröffnungstanz bei der Hochzeit ein wichtiger Moment, da beim Tanzen oft wunderschöne Hochzeitsfotos entstehen. Falls ein oder mehrere Fotografen eure Feier begleiten, schickt sie also keinesfalls zu früh in den Feierabend!

Auch wenn immer mehr Paare modernere Varianten für Musik und Tanzschritte wählen, halten die meisten am traditionellen Ablauf des Eröffnungstanzes fest. Dabei tanzt das Brautpaar nicht während des ganzen Liedes zusammen, sondern beansprucht lediglich die ersten Minuten für sich. Danach bitten sie ihre Eltern hinzu und tauschen schließlich die Tanzpartner, sodass die Braut mit ihrem Vater und der Bräutigam mit seiner Mutter tanzt. Anschließend sind die jeweiligen Schwiegereltern an der Reihe.

Nachdem dieser letzte offizielle Programmpunkt abgeschlossen ist, ist die Tanzfläche für alle Gäste eröffnet, und es entwickelt sich hoffentlich ein ausgelassener, fröhlicher Tanzabend.

Vorbereitungen für euren Hochzeitstanz

Viele Paare haben Angst, sich beim Tanzen zu blamieren, weil sie Schritte vergessen, nicht im gleichen Takt tanzen oder während der komplizierten Schrittfolgen stolpern. Kein Wunder, schließlich gehören Gesellschaftstänze längst nicht mehr zur Standardausbildung. Selbst wenn ihr in eurer Jugend einmal eine Tanzstunde besucht habt, gab es danach wahrscheinlich kaum Anlässe, bei denen ihr euer Können zeigen und vertiefen konntet.

Viele Tanzschulen wissen das und bieten deshalb einen Hochzeitstanzkurs an, der euch auf den großen Moment vorbereitet. Dort lernt ihr über mehrere Wochen Grundschritte und Variationen der wichtigsten Paartänze. Manche Lehrer bieten auch Crashkurse an einem Wochenende an. Das ist jedoch nur zu empfehlen, wenn ihr bereits tanzen könnt und lediglich eure Kenntnisse auffrischen wollt.

Wenn für euch schon feststeht, dass ihr nur den Hochzeitswalzer tanzen und danach so unbeschwert über die Tanzfläche hüpfen wollt, wie ihr es gewöhnt seid, könnt ihr auch private Tanzstunden nehmen. Ihr könnt eure ausgesuchte Musik mitbringen und gemeinsam mit einem Tanzlehrer die perfekte Tanzeinlage erarbeiten.

Welche Musik? Welcher Tanz?

Ob ihr den Walzer zu einem klassischen Musikstück tanzen wollt oder lieber ein modernes Lied wählt, bleibt ganz euch überlassen. Es gibt viele populäre Songs im 3/4-Takt, die sich sowohl musikalisch als auch inhaltlich als Lieder für den Hochzeitstanz eignen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Bon Jovi – Bed of Roses
  • Ed Sheeran – Perfect
  • Elvis Presley – Can’t Help Falling in Love
  • Frank Sinatra – Moon River
  • Sonny & Cher – I Got You Babe

Falls ihr euch für einen anderen Standardtanz entscheidet, der nicht an den 3/4-Takt gebunden ist, habt ihr sogar die freie Auswahl aus allen Liedern, die euch in eurem gemeinsamen Leben bisher begleitet haben.

Und auch wenn ihr mit dem klassischen Paartanz überhaupt nichts anfangen könnt, müsst ihr den Hochzeitstanz nicht ausfallen lassen. Ihr könnt genauso gut eine lockere Hip-Hop-Performance oder eine ausgeflippte Rock’n’Roll-Choreografie aufs Parkett legen. Vergesst nicht, es ist euer Tag, den ihr ganz nach eurem Geschmack gestalten könnt!


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