Wohnungssuche: Mit diesen Tipps findest du ein neues Zuhause

Die Suche nach der Traumwohnung kann beschwerlich sein. Beherzigst du ein paar Tipps zur Wohnungssuche, wirst du rascher fündig.

Junge Frau steht auf einer Erhöhung und blickt auf die Skyline einer Großstadt.
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Bis das Traumdomizil gefunden ist, muss man oft lange suchen und einen regelrechten Besichtigungsmarathon absolvieren. Gerade in Großstädten und bei sehr gefragten Wohnungen kann dies aufgrund der großen Konkurrenz recht nervenaufreibend sein. Bis zur Unterzeichnung des Mietvertrags braucht man also viel Ausdauer und muss einige Stolperfallen umgehen. Zum Glück gibt es ein paar Tricks, mit denen du rascher und gelassener ans Ziel kommst.

Unsere 3 Top-Tipps zur Wohnungssuche

  • Geh die Suche mit klaren und realistischen Vorstellungen an.
  • Nutze alle Kommunikationskanäle, um möglichst viele passende Angebote zu finden.
  • Informiere dich auch, welche Rechte du als Bewerber hast und welche Miethöhe erlaubt ist.

Wichtiger Tipp zur Wohnungssuche: Überlegt vorgehen

Bevor du dich auf Wohnungssuche begibst, ist folgender Tipp hilfreich: Überlege vorher genau, was du suchst. Wenn du weißt, wie deine Traumwohnung aussehen soll, gehst du gezielter vor und trennst leichter gute von schlechten Angeboten. Klingt einfach, ist aber je nach Einkommen und Wohnmarktsituation gar nicht so leicht. Nicht jeder kann sich im hippen Innenstadtviertel einer deutschen Großstadt eine luxussanierte Vierzimmerwohnung leisten.

Bei der Recherche solltest du deine Wünsche daher einem Realitätscheck unterziehen. Priorisierst du deine Wünsche, weißt du, wo du am ehesten Abstriche machen würdest, um deine Chancen auf eine geeignete Bleibe zu erhöhen. Folgende Liste hilft dir, deine Vorstellungen zu konkretisieren:

  • Wie viel willst du für Miete inklusive sämtlicher Nebenkosten ausgeben?
  • Wie viel Wohnraum benötigst du beziehungsweise eure Familie?
  • Welche Lage bevorzugst du? (gute Verkehrsanbindung, Nähe zum Arbeitsplatz, Kita, Freizeitangebote, Einkaufsmöglichkeiten, Freunde)
  • Welche Wohnform kommt infrage? (Mietwohnung, Eigentumswohnung, WG, Studierendenwohnheim)
  • Welche Dinge hinsichtlich Ausstattung und der räumlichen Gegebenheiten sind noch wichtig? (zum Beispiel Badewanne, Einbauküche, Etage, Helligkeit, Balkon, Alt- oder Neubau)

9 Tipps für eine erfolgreiche Wohnungssuche

Auf der Wohnungssuche können die folgenden Tipps viel wert sein.

1. Immobilienportale nutzen

Mit ihnen suchst du effizient. Um die Auswahl einzugrenzen, filterst du Anzeigen nach bestimmten Suchkriterien. Zudem sind Portale aktueller als Zeitungsannoncen. Abonnierst du deren Newsfeed, kannst du mit deinem Smartphone auch unterwegs passende Angebote checken und rasch Vermieter kontaktieren.

2. Suchanzeige und Aushang

Natürlich nutzen viele Menschen die großen Immobilienportale. Daher können auch klassische Suchanzeigen am Schwarzen Brett des Supermarkts in deinem Lieblingsviertel erfolgsversprechend sein. Gestalte einen knappen und ansprechenden Aushang. Um aufzufallen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Bei starker Konkurrenz können sich auch ungewöhnliche Mittel auszahlen. Setze beispielsweise für die Wohnungsvermittlung eine Belohnung aus.

3. Freunde und Bekannte fragen

Nutze alle Kanäle – auch die inoffiziellen. Diesen Tipp solltest du gerade bei der Wohnungssuche in gefragten Lagen beherzigen. Höre dich unter Freunden, Bekannten und Kollegen um. Viele freie Wohnungen werden gar nicht über den öffentlichen Markt vermittelt, vielmehr schlagen Vormieter ihren Hausverwaltungen Interessenten vor. Auch bei der Suche nach einer WG oder Untermietwohnung hast du auf diese Weise mehr Chancen.

4. Social Media

Auf diesem Weg erreichst du möglichst viele Bekannte, die auf Facebook oder anderen Plattformen mit dir vernetzt sind. Für einige Orte gibt es auch entsprechende Facebook-Gruppen für Wohnungssuchende. Bitte deine Freunde, den Post zu liken und zu teilen, um seine Reichweite zu erhöhen.

5. Hausverwaltungen anschreiben

Mit etwas Glück ist gerade eine Wohnung frei geworden oder du wirst bei der nächsten Gelegenheit berücksichtigt. Kontaktdaten findest du in Branchenverzeichnissen. Mitunter lohnt es sich, die eigene Hausverwaltung zu fragen. Schließlich kennt sie dich bereits als Mieter und du ersparst ihnen etwas Bürokratie.

6. Eigeninitiative zeigen und gut kommunizieren

Sei aktiv und warte nicht auf den Rückruf der Hausverwaltung, auch wenn sich diese als Dienstleister verstehen. Machst du es ihnen so einfach wie möglich und zeigst du Interesse, erhöht das deine Chancen. Gut ist es also, wenn du sämtliche Bewerbungsunterlagen auf einmal abgibst oder bereits im Erstkontakt Aussagen zu einem geregelten Einkommen machst. Auch ein paar persönliche Infos können nicht schaden. Schließlich muss der Vermieter aus einer Vielzahl an generell passenden Bewerbern auswählen. Umso wichtiger ist die Selbstpräsentation bei der WG-Suche. Einige WGs veranstalten dafür regelrechte Castings.

7. Wohnungstausch und andere Alternativen prüfen

„Tausche Zweiraumwohnung gegen Vierraumwohnung“: Eine solche Anzeige ist gar nicht so ungewöhnlich. Gerade Rentner haben weniger Platzbedarf, schließlich sind die Kinder längst ausgezogen. Der Tausch setzt die Zustimmung des Vermieters voraus. Gut stehen die Chancen bei kommunalen Wohnungsunternehmen. Tun sich keine anderen Möglichkeiten auf, hilft bei der Wohnungssuche mitunter folgender Tipp: Statt der ersten eigenen Wohnung können auch Untermiete oder ein Zimmer im Studierendenwohnheim eine Option sein.

8. Makler engagieren

Wenn alle Stricke reißen, muss man auch einmal in den sauren Apfel beißen und Provision zahlen. Gerade bei Eigentumswohnungen ist dies üblich.

9. Beratung durch Mietervereine

Diese gemeinnützigen Vereine vermitteln zwar keine Wohnung, können aber auf Basis ihrer lokalen Kenntnisse guten Rat geben und dich hinsichtlich Mietvertrag und zulässiger Mietpreishöhe beraten.

Sei kreativ und nutze als Wohnungssuchender alle Kanäle. Hier zwei Beispiele:

Besichtigung und Wohnungssuche: Worauf du achten solltest

Hast du einen Besichtigungstermin ergattert, bist du einen ordentlichen Schritt weiter. Sofern der Vermieter nichts dagegen hat, kannst du Fotos als Erinnerungsstütze machen. Vier Augen sehen mehr: Nimm eine weitere Person mit, um eine gute Entscheidung zu treffen. Überprüfe Ausstattung und Zustand der Zimmer. Schließlich macht eine renovierungsbedürftige Wohnung hinterher viel Ärger. Damit die Nebenkosten später nicht in die Höhe schießen, sind auch Dinge wie Heizungsart und eine gute Fensterabdichtung wichtig.

Während der Wohnungssuche ist zudem Schnelligkeit gefragt. Gut ist es daher, wenn du bereits alle Bewerbungsunterlagen parat hast. Insbesondere bei Massenbesichtigungen zahlt es sich aus, sich positiv hervorzutun. Suche den persönlichen Kontakt zum Vermieter und versuche einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen, ohne aufdringlich zu wirken. Stelle beispielsweise Fragen zu Wohnung und Umgebung, die ernsthaftes Interesse signalisieren. Führt der Eigentümer persönlich die Besichtigung durch, kannst du dich auch zu einem Kompliment hinreißen lassen. Wer das frisch verlegte Parkett lobt oder dem Besitzer ein gutes Händchen für die Badezimmereinrichtung attestiert, sammelt Pluspunkte.

6 Fallstricke bei der Wohnungssuche beachten

Während der Wohnungssuche lauern einige Fallen. Erfahre hier, worauf du am besten achten solltest:

1. Anzeigen richtig lesen

Achte darauf, welche Informationen das Inserat hinsichtlich der Nebenkosten gibt. Denn zur Kaltmiete kommen weitere, nicht zu unterschätzende Kosten auf dich zu. Wird das Warmwasser beispielsweise per Durchlauferhitzer oder Gas aufbereitet, sind die Kosten nicht Teil der Warmmiete und du musst mit einer höheren Strom- oder Gasrechnung rechnen. Die Alarmglocken sollten läuten, wenn der Vermieter das Angebot zeitlich begrenzen will. In diesem Fall besteht die Gefahr, dass du dich schon bald wieder nach etwas Neuem umsehen musst und nach Fristablauf keinen Mieterschutz genießt.

2. Energieausweis

Bereits vor der Anmietung hast du Anspruch auf Informationen über den Energieverbrauch und -bedarf des Wohngebäudes. Sie erleichtern es dir, die künftigen Heizkosten einzuschätzen.

3. Mieterauskunft

Vermieter wollen sich ein Bild von zukünftigen Mietern machen und sich deren Zuverlässigkeit versichern. Gib jedoch nur so viel Persönliches preis, wie dir recht ist. Fragen zu Familienplanung, Herkunft, Religion, Rauchverhalten, Behinderung, Krankheit, persönlichen Vorlieben wie beispielsweise Hobbys sind unzulässig. Hier stehst du auch in rechtlicher Hinsicht auf der sicheren Seite, wenn du falsche Angaben machst. Denn leider zeigen Studien, dass Wohnungssuchende oftmals wegen der genannten Dinge diskriminiert werden. Andere Angaben, zum Beispiel zum Beruf oder zur Anzahl der einziehenden Personen, solltest du wiederum unbedingt wahrheitsgemäß beantworten. Falschangaben berechtigen Vermieter zur Kündigung.

4. Miethöhe prüfen

Anhand des Mietpreisspiegels prüfst du, ob die geforderte Miete mit der ortsüblichen Vergleichsmiete übereinstimmt oder überzogen ist. Ähnliche Vergleichswerte gibt es auch für den Kauf von Eigentumswohnungen. Denn generell nutzen Vermieter einen Mieterwechsel, um die Miete deutlich zu erhöhen. Kein Gesetz schiebt dem bei einer Neuvermietung einen Riegel vor. Davon ausgenommen sind Orte, an denen die Marksituation sehr angespannt ist und eine Mietpreisbremse erlassen wurde. Da Vermieter die vielen Lücken dieses Gesetzes nutzen, kannst du unter Umständen nachträglich eine Reduzierung fordern. Dieser Weg ist allerdings nicht ganz einfach und um den Gang vors Gericht kommst du dabei selten herum.

5. Maklerprovision

Eine Maklerprovision brauchst du nur zu zahlen, wenn du einen Makler tatsächlich beauftragt und mit ihm vorher einen Vermittlungsvertrag abgeschlossen hast. Die Courtage darf zwei Monatsmieten plus Mehrwertsteuer nicht übersteigen.

6. Wohnungs­vermittlungs­vereine

Diese scheinbar gemeinnützigen Vereine sind in Wirklichkeit Firmen, die über sogenannte Mitgliedsbeiträge viel Geld an verzweifelten Wohnungssuchenden verdienen. Selten profitieren die Wohnungssuchenden davon.


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