Bewerbung schreiben: Die perfekte Eigenwerbung

Nur ein gutes Anschreiben landet nicht gleich im Papierkorb. Doch keine Angst vor dem leeren Blatt: Mit ein paar Tricks hebst du dich positiv von der Masse ab.

Mann schreibt an seinem Laptop.
Matthew Henry / Burst

Lebenslauf, Zeugnisse und Referenzen hast du bereits zusammengestellt? Dann vergiss nicht das Kernstück deiner Bewerbungsmappe: das Anschreiben. Es ist die Eintrittskarte zu deiner nächsten beruflichen Station. Da lohnt es sich, etwas Zeit und Mühe zu investieren. Mit unserem Leitfaden zum Bewerbungsschreiben kommst du deinem Traumjob einen großen Schritt näher.

Unsere 3 Top-Tipps zur erfolgreichen Bewerbung

  • Passe das Anschreiben dem Profil des Arbeitgebers und der Stelle an.
  • Stelle deine Stärken prägnant und anhand von Beispielen dar.
  • Beachte Formalia wie Briefkopf, Rechtschreibung und Layout genau.

Prägnant, konkret und originell – darauf kommt es an

Im Anschreiben stellst du dich vor. Mit ihm möchtest du einen guten ersten Eindruck machen und Interesse wecken. Dir stehen jedoch nur wenige Zeilen zur Verfügung, um deinen künftigen Arbeitgeber davon zu überzeugen, dass du der ideale Kandidat bist. Bedenke dabei immer, dass Personalverantwortliche mitunter Hunderte Bewerbungen pro Tag durchsehen. Nur mit einem individuellen Anschreiben hebst du dich von deinen Mitbewerbern ab. Beschreibe daher deine persönliche Motivation, deine Stärken und Erfahrungen.

Schreibst du eine Bewerbung, kommt es darauf an, den Text auf die anvisierte Stelle zuzuschneiden. Stil und Inhalt sollten einen Bezug zur Firma und zum Stellenprofil haben, empfiehlt die IHK Schleswig-Holstein. Beziehe dich daher immer auf die in der Stellenanzeige gewünschten Fähigkeiten und Qualifikationen.

Zwei zentrale Fragen solltest du beantworten:

  • Warum willst du in dem Unternehmen und in dieser Position arbeiten?
  • Warum bist du der ideale Mitarbeiter für die ausgeschriebene Stelle?

In der Kürze liegt die Würze: Wer sich kurz fasst und prägnant formuliert, bleibt dem Leser eher im Gedächtnis. Verzichte daher auf langatmige Ausführungen. Schließlich führst du sämtliche Stationen deiner bisherigen Laufbahn ohnehin im Lebenslauf auf. Auch im Vorstellungsgespräch kannst du dich ausführlicher präsentieren. Im Anschreiben jedoch geht es erst einmal darum, die Neugier und das Interesse des Arbeitgebers zu wecken. Die Bewerbung sollte daher maximal eine knappe Seite lang sein.

Wie ist ein Anschreiben aufgebaut? Schritt für Schritt formulieren

Bevor du damit beginnst, die Bewerbung zu schreiben, solltest du eine Struktur festlegen. Hierbei haben sich einige Gepflogenheiten durchgesetzt. Für formale Vorgaben hinsichtlich der Formatierung von Geschäftsbriefen orientiere dich an der DIN-Norm 5008.

Briefkopf

Deine Kontaktdaten sowie die Adresse des Unternehmens sind unverzichtbar. Am besten gibst du auch deine E-Mail-Adresse und die Telefonnummern an, unter denen du gut erreichbar bist. Formatiere alle Kontaktdaten rechtsbündig. Ortsangabe und das tagesaktuelle Datum setzt du linksbündig.

Betreffzeile und Anrede

Als was bewirbst du dich? Auf welche Stellenbeschreibung beziehst du dich? Diese Fragen beantwortet die Betreffzeile. Sie erleichtert die Einordnung deiner Bewerbung.

Mach den Namen deines Ansprechpartners ausfindig und ersetze das unpersönliche „Sehr geehrte Damen und Herren“ durch eine persönliche Anrede. Dies ist vor allem bei Initiativbewerbungen wichtig. Denn so gehst du sicher, dass deine Unterlagen tatsächlich auf dem Schreibtisch des Personalverantwortlichen landen.

Einleitung

Ein prägnanter Einstieg macht Lust, weiterzulesen. Am besten beginnst du mit deiner Motivation. Schildere kurz, was dich an dem neuen Job besonders reizt und lass Begeisterung mitschwingen. Daher empfiehlt es sich, auf abgedroschene Floskeln wie „mit großem Interesse habe ich Ihre Stellenanzeige gelesen“ zu verzichten.

Bereits im ersten Absatz solltest du begründen, warum du dich für die Stelle eignest. Führe hier die stärksten Argumente für deine Fähigkeiten und Kenntnisse an.

Hauptteil

Beim Schreiben einer Bewerbung geht es als nächstes darum, deinen beruflichen Werdegang und deine Qualifikationen ausführlicher zu schildern. Dabei ist es allerdings wichtig, dass du dich stets auf das Unternehmen sowie das Stellenprofil beziehst. Leg den Schwerpunkt daher auf die Fähigkeiten, die der Arbeitgeber sucht.

Glaubwürdig ist dies allerdings nur, wenn du die geforderten Skills mit Beispielen aus deinem Lebenslauf belegst. Beschreibe beispielsweise, wie du für deinen vorherigen Arbeitgeber einen Großkunden gewonnen hast. Dann wird sicherlich niemand an der von dir behaupteten engagierten Arbeitsweise zweifeln.

Du bist Berufseinsteiger? Auch mit wenig Erfahrung findest du garantiert Beispiele, die deine Stärken untermauern und zum Stellenprofil passen. Vielleicht hast du dich trotz straff organisiertem Studium für soziale Projekte engagiert? Auch dies zeugt von Initiative und Ausdauer.

Im Hauptteil ist vor allem der Platz, um deine Soft Skills zu veranschaulichen. Schließlich belegen deine Zeugnisse und die im Lebenslauf aufgeführten Abschlüsse und Weiterbildungen bereits Hard Skills wie Fachwissen oder Computerkenntnisse. Soziale Kompetenzen wie Teamfähigkeit oder Verantwortungsbereitschaft lassen sich daraus jedoch nicht ohne Weiteres ableiten.

Schluss und Abschiedsformel

Was gehört in dein Anschreiben? Diese Frage beantwortet die Stellenanzeige. Werden in ihr Angaben zu Gehaltsvorstellungen sowie dem frühestmöglichen Einstiegszeitpunkt verlangt, solltest du diese nicht auslassen.

Kenne den Wert deiner Arbeit und pokere weder zu hoch noch zu niedrig. Gerade zu hohe Gehaltsvorstellungen können deine Aussichten trotz einer exzellenten Bewerbung gegen Null sinken lassen. Ein zu niedrig angesetztes Gehalt wiederum wirkt auf Personaler wie das Eingeständnis der Nichteignung. Es hilft, sich vorher über branchenübliche Gehälter zu informieren. Hierzu gibt es im Internet eine Reihe von Statistiken.

Beim Eintrittstermin solltest du die Kündigungsfristen deines aktuellen Arbeitsvertrags berücksichtigen. Meistens wollen Arbeitgeber eine ausgeschriebene Stelle rasch besetzen. Ein Datum, das mehr als drei Monate in der Zukunft liegt, ist womöglich ein Ausschlusskriterium. Grundsätzlich sind Gehalt und Eintrittsdatum nicht in Stein gemeißelt. Im Vorstellungsgespräch kannst du immer noch nachverhandeln.

Schließe dein Anschreiben mit einer freundlichen und zugleich selbstbewussten Bitte um Kontaktaufnahme und eine Einladung zu einem persönlichen Gespräch ab. Eine Abschiedsformel darf nicht fehlen. Eine handschriftliche Unterschrift wirkt persönlicher und zeigt, dass du zu dem Text stehst.

Wie schreibt man ein Anschreiben? Tipps für eine gelungene Selbstpräsentation

Wenn du ein paar Tipps beachtest, wird es dir leichter fallen, eine Bewerbung zu schreiben.

  • Lies vor dem Schreiben sorgfältig die in der Stellenanzeige geforderten Fähigkeiten. So findest heraus, worauf der Arbeitgeber besonderen Wert legt.
  • Wie eine Bewerbung schreiben? Die Antwort auf diese Frage lautet: kurz und prägnant. Das gilt gerade für Akademiker. Vergiss lange und verschachtelte Sätze mit abstrakten Fremdworten, wie sie für akademische Texte üblich sind – sagt das Praxisportal der Universität Potsdam. Umständliche Formulierungen wirken nämlich ermüdend und bleiben nicht im Gedächtnis haften.
  • Werde konkret und belege deine Skills mit Beispielen. Am besten notierst du hinter jeder im Stellenprofil genannten Qualifikation ein Beispiel aus deiner beruflichen Karriere.
  • Auch Formalia zählen: Achte auf ein übersichtliches Layout. Dazu gehören Absätze, eine gut lesbare Schrift (z. B. Helvetica oder Arial) sowie einheitliche Abstände.
  • Vermeide Rechtschreibfehler und Stilblüten. Trotz größter Sorgfalt können sich beim Bewerbungsschreiben Fehler einschleichen. Vier Augen sehen mehr als zwei: Lass daher deinen Text von jemandem gegenlesen.
  • Durch Krankheit oder Arbeitslosigkeit bedingte Lücken sowie Phasen beruflicher Umorientierung lassen sich im Lebenslauf nur schwer kaschieren. Doch sie wirken sich nicht zwangsläufig negativ aus, sofern du sie im Anschreiben plausibel begründest.
  • E-Mail-Bewerbung schreiben: Vor allem bei Bewerbungen auf Stellenanzeigen empfiehlt es sich, das Anschreiben zusammen mit den anderen Unterlagen in einer Datei als Anhang zu versenden.

Vermeide typische Fehler

Beim Schreiben einer Bewerbung kannst du schnell in ein Fettnäpfchen treten. Achte auf Folgendes:

  • Präsentiere dich selbstbewusst, doch trage nicht zu dick auf. Denn Eigenlob stinkt. Deine Stärken solltest du zudem plausibel belegen.
  • Verwende keine Vorlagen. Was zählt, ist Individualität.
  • Auch Floskeln sind wenig originell. Vielleicht findest du andere zu dir passende Soft Skills als „soziale Kompetenz“ und kannst diese anhand eines Beispiels veranschaulichen.
  • Dein vorheriger Arbeitgeber war schwierig oder hat dich unterfordert? Als Argument für deinen Jobwechsel solltest du dies nicht aufführen. Es wirkt immer negativ, wenn du über deinen alten Arbeitgeber herziehst.


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