Bewerbungsfoto: Was anziehen?

Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – diese alte Weisheit gilt auch bei Bewerbungen. Doch mit einem Schnappschuss oder einem schlecht vorbereiteten Bild ist es nicht getan.

Fotograf mit Kamera.
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Eine Bewerbung muss seit der Einführung des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) in Deutschland kein Foto des Interessenten mehr enthalten. Trotzdem ist es ausgesprochen ratsam, auch weiterhin ein Bewerbungsfoto mitzuschicken. Die meisten Personaler machen sich gerne schon vor dem Bewerbungsgespräch oder Assessment-Center ein Bild von der optischen Erscheinung des Kandidaten.

Besonders wichtig sind die Qualität des Fotos – ist es professionell von einem Fotografen aufgenommen oder ein verwackeltes Selfie – sowie ein gepflegtes Outfit und die Mimik. Aber es lauern noch weitere Fallstricke auf dem Weg zum perfekten Bewerbungsfoto.

Unsere 3 Top-Tipps zum überzeugenden Bewerbungsfoto

  • Wähle Kleidung, die zum Unternehmen passt. Achte drauf, dass sie dezent und gepflegt ist.
  • Eine offene und einladende Körperhaltung hat eine positive Wirkung auf Personaler.
  • Geh für dein Bewerbungsfoto zum Profi. Schnappschüsse und Selfies sind für eine Bewerbung absolut tabu.

Bewerbungsfoto: Worauf achten bei der Kleidung?

Die richtige Kleidung macht den Unterschied zwischen einem seriösen Erscheinungsbild, das Vertrauen erweckt, und einem schlampigen bzw. unpassenden Auftreten. Achte beim Bewerbungsfoto darauf, was du anziehst:

  • Dein Outfit sollte zum Unternehmen passen. Bankangestellte tragen Anzug, Hemd und Krawatte, Werbetexter können deutlich legerer gekleidet sein.
  • Vermeide knallige Farben. Trage gedeckte Töne, um deine Verlässlichkeit zu unterstreichen.
  • Trage nichts Kurzärmeliges und keine tiefen Ausschnitte. Zeige nicht zu viel Haut. Das gilt übrigens auch für Männer: Das Hemd sollte stets zugeknöpft sein.
  • Stelle sicher, dass keine Flecken, Falten oder Fussel auf der Kleidung sind. Andernfalls wirkt sie unordentlich und wenig professionell.
  • Frauen vermeiden auffälligen Schmuck und verwenden nur dezentes Make-up.
  • Männer verzichten ganz auf Schmuck und achten darauf, dass die Krawatte ordentlich gebunden ist.
  • Piercings werden herausgenommen oder sollten zumindest nicht sichtbar sein.
  • Eine ordentliche Frisur ist wichtig. Deine Haare sind frisch gewaschen und ordentlich gekämmt. Frauen machen mit einem Pferdeschwanz einen kompetenteren Eindruck als mit offenen Haaren.

Welche Körperhaltung, welche Mimik ist die richtige?

Neben der Kleidung entscheiden der Gesichtsausdruck und die Körperhaltung darüber, ob du auf deinen potenziellen Arbeitgeber einen sympathischen Eindruck machst:

  • Überzeuge mit einem freundlichen, offenen Gesichtsausdruck. Achte darauf, dass dein Lächeln natürlich und nicht gezwungen wirkt.
  • Achte darauf, dass du weder von zu weit oben noch zu weit unten abgelichtet wirst. Ansonsten wirkst du schnell unterwürfig oder arrogant.
  • Leg deinen Kopf ganz leicht schräg. Das sorgt für Dynamik und lässt dich energiegeladener aussehen.
  • Schaue direkt in die Kamera. Dadurch stellst du einen Blickkontakt zum Personaler her, wenn dieser später das Foto betrachtet.

Welcher Hintergrund eignet sich für das Bewerbungsfoto?

Du siehst gepflegt, seriös und zum Unternehmen passend aus? Dann kann beim Foto nichts mehr schiefgehen, oder? Nicht ganz, denn auch der Hintergrund deines Bewerbungsfotos sagt viel über dich aus.

  • Der Klassiker ist ein einfarbiger Hintergrund, beispielsweise ein heller Grau- oder Braunton. Auch ein dezenter Farbübergang ist möglich; er macht das Bild im Nu interessanter.
  • Kleidung und Hintergrund heben sich farblich voneinander ab. Ein weißes Hemd vor weißem Hintergrund ist für den Betrachter anstrengend und deine Haut sieht auf dem Foto blass aus.
  • Auch Hintergründe, die ein professionelles Umfeld zeigen, sind erlaubt. Besonders beliebt sind moderne Bürogebäude oder ein Bild vom Geschäftsalltag. Der Hintergrund ist dabei unscharf und zeigt keine anderen Menschen, sodass die Aufmerksamkeit voll auf dein Gesicht gelenkt wird.
  • Hintergründe, die offensichtlich in der Freizeit oder im Urlaub aufgenommen wurden, sind absolut tabu.

Bewerbungsfoto: Was ist sonst noch wichtig?

Stimmen Kleidung, Mimik und Hintergrund, machst du auf die Personalentscheider mit Sicherheit einen guten ersten Eindruck. Es sind aber noch ein paar weitere Dinge entscheidend:

  • Geh zu einem professionellen Bewerbungsbild-Fotografen. Er ist ein Experte und vermeidet häufige Fehler wie verwackelte Aufnahmen oder schlechte Beleuchtung.
  • Du kannst oder willst nicht zum Profi, weil er dir zu teuer ist? Dann bitte einen Freund oder ein Familienmitglied, das Foto von dir zu machen. Selfies, Automatenbilder oder gar zufällig entstandene Partybilder sind ein totales No-go.
  • Auf dem Foto sind nur dein Gesicht und dein Oberkörper zu sehen. Ganzkörperbilder sind bei Personalern nicht beliebt.
  • Natürlich greifst du zu einem aktuellen Bild. Wenn du dich mit einem fünf oder zehn Jahre alten Bild bewirbst, ist die Verwirrung spätestens beim Vorstellungsgespräch groß.
  • Ob dein Foto farbig oder schwarz-weiß ist, bleibt deinem Geschmack überlassen. Farbig wirkt in der Regel sympathischer und natürlicher, schwarz-weiß hingegen seriöser und klassischer.

In der Bewerbung: Wo kommt das Foto hin?

Voilà, du hast nun ein ansprechendes Foto von dir und kannst es in der Bewerbung verwenden. Die letzten kleinen Stolpersteine überwindest du mit diesen Tipps:

  • Gibst du deine Bewerbung in ausgedruckter Form ab, klebst du das Bild neben den persönlichen Daten in deinen Lebenslauf. Hefte es nicht mit einer Büroklammer an.
  • Bei Online-Bewerbungen fügst du das Bild in die Word-Datei ein und speicherst diese anschließend als PDF. Das hilft, Formatierungsfehler zu vermeiden.
  • Es gibt keine vorgeschriebenen Maße für das Bewerbungsfoto. Eine gängige und bei Personalern beliebte Größe ist 6 Zentimeter Höhe auf 4 Zentimeter Breite.
  • Damit ist auch die Frage geklärt, welches Format dein Bewerbungsfoto hat. Hochformat ist immer eine gute Wahl.
  • Wenn du ein Deckblatt benutzt, darf das Foto auch gerne deutlich größer sein.
  • Stimme dein Outfit farblich auf die Bewerbungsmappe ab. Damit hinterlässt du garantiert einen bleibenden Eindruck.


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