Putzplan: Der Zettel am Kühlschrank als Streitschlichter

Die erste gemeinsame Wohnung ist ein großer Schritt für Paare. Ist der Umzug geschafft, gilt es, die alltäglichen Tücken des Zusammenlebens zu meistern. Ein Putzplan hilft bei der besseren Organisation.

Person saugt Staub von Teppich.
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Wenn du mit dem System eines Putzplans bereits vertraut bist – sei es aus deiner Zeit in einer ehemaligen WG oder von deinem Elternhaus her –, weißt du seine Vorteile bestimmt zu schätzen. Viele WGs, Paare und Familien organisieren die unterschiedlichen Haushaltsaufgaben in einem Putzplan. Das Konzept basiert darauf, dass jeder seine Aufgaben pünktlich erledigt, damit nicht der gesamte Rhythmus durcheinanderkommt. Und die Erfahrung zeigt: Mündliche Absprachen reichen in den meisten Fällen nicht aus. Nur die wenigsten Paare oder WGs schaffen es, sich so gut zu organisieren, dass ein schriftlicher Putzplan nicht notwendig wird.

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Putzplan

  • Individuell und gerecht: Erstellt als Paar gemeinsam einen Putzplan, der auf eure Arbeitsrhythmen abgestimmt ist. Achtet darauf, dass ihr beide mit der Einteilung zufrieden seid und die Aufgaben fair verteilt sind.
  • Immer im Blick: Damit nichts vergessen wird, sollte der aktuelle Putzplan immer an einer für alle Bewohner offensichtlichen Stelle in der Wohnung aushängen bzw. -liegen.
  • Miteinander zu reden, ist das A und O: Passt euch eine Regelung doch nicht so gut wie gedacht, könnt ihr sie gemeinsam ändern.

Welche Idee steckt hinter einem Putzplan?

Wer Streit um den Putzdienst vermeiden möchte, ist gut beraten, von Anfang an einen Putzplan einzuführen. Jedes Paar braucht gewisse Regeln für ein harmonisches Zusammenleben. Wie konkret diese am besten formuliert werden, ist von Paar zu Paar unterschiedlich. Wichtig ist aber immer eine gute Absprache.

Habt ihr sehr unterschiedliche Arbeitszeiten, ist ein Putzplan allein schon aus diesem Grund sinnvoll. Sich spontan und mündlich abzusprechen, funktioniert schließlich nur, wenn beide Partner häufig gleichzeitig zu Hause sind. Ist dies nicht der Fall, klappt die Abstimmung mittels eines Plans wesentlich besser.

Wenn man die Verteilung der Haushaltsaufgaben schriftlich festhält, kann man nicht vergessen, für welche Erledigungen wer gerade eingeteilt ist. Die Ausrede, dass man etwas verwechselt habe, greift hier also nicht. Meist befindet sich der Putzplan an der Kühlschranktür oder an einem anderen Ort in der Wohnung, den alle Bewohner gleichermaßen oft nutzen.

Wie funktioniert ein Putzplan?

Letztlich ist es Geschmackssache, wie ihr das Putzen in eurer Wohnung handhabt. Gemeinsam für Ordnung zu sorgen, ist auf unterschiedliche Weise möglich:

  1. Aufteilung nach Zimmern: Solch ein Putzplan orientiert sich an den vorhandenen Zimmern. Das bedeutet, dass jeder die ihm zugeteilten Räume übernimmt und diese sauber hält. Und ja, dazu zählt auch das Wischen der Fußböden.
  2. Aufteilung Zimmer vs. Böden: Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass sich einer von euch um die Zimmer kümmert, also darin putzt und Staub wischt, während der andere Staub saugt und die Fußböden aller Zimmer wischt.
  3. Abwechselnd macht einer alles: Nicht selten wird ein Putzplan von einem Paar noch einfacher gehalten. Einer putzt etwa in dieser Woche alleine die gesamte Wohnung, in der nächsten Woche macht es dafür dann der andere. Ob das infrage kommt, hängt natürlich auch von der Größe der Wohnung ab.

Damit es auf Dauer nicht zu eintönig wird, könnt ihr die Bereiche, für die jeder von euch verantwortlich ist, in regelmäßigen Abständen miteinander tauschen. Viele WGs verwenden dafür eine selbstgebastelte Pappscheibe, an der man einfach dreht, um die darauf stehenden Aufgaben „rotieren“ zu lassen. Auf diese Weise bleibt die Verteilung fair und jeder bekommt in gleichem Maße mal angenehmere und dann wieder weniger angenehme Aufgaben zugeteilt.

Andere Paare oder WGs nutzen einen gemeinsamen Kalender, in dem sie den Putzdienst für jede Woche festhalten. In diesem Fall ist eine gute Absprache wichtig; außerdem, dass alle Aufgaben des Putzplans gerecht verteilt sind. Putzt der eine beispielsweise in der ersten Woche des Monats mehr, ist ein Ausgleich in der Folgewoche angebracht.

Was gehört in einen Putzplan?

Damit die erste gemeinsame Wohnung eines Paares selbiges nicht auf eine harte Probe stellt, ist es wichtig, dass beide an einem Strang ziehen. Dann gibt es keine Probleme. Sobald sich einer von euch jedoch nicht mehr an den Plan hält, kommt alles durcheinander. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Haushalt aus zwei oder mehreren Personen besteht: Es funktioniert nur, wenn sich alle Beteiligten einbringen. Die folgenden Aufgaben sind typischerweise in einem Haushalts- und Putzplan zu finden:

  • Geschirr abwaschen oder Geschirrspüler einräumen/ausräumen
  • Müll rausbringen
  • Zimmer putzen (Bad, Küche, Flur, Schlafzimmer, Wohnzimmer, Arbeitszimmer)
  • Böden saugen und wischen
  • Betten frisch beziehen
  • Wäsche waschen, aufhängen, bügeln
  • Blumen gießen
  • Wocheneinkauf machen
  • Pfandflaschen wegbringen

Flexible Haushaltspflichten aufgrund wandelbaren Putzplans

Macht euch immer bewusst, dass ihr die Aufteilung jederzeit ändern könnt, sollte sie euch im Laufe der Zeit nicht mehr gefallen. Beim Putzplan muss jedes Paar erst einmal seinen eigenen Rhythmus finden. Vielleicht schafft ihr es ja auch, einmal pro Woche (oder alle zwei Wochen) eine Zeit zu finden, in der ihr beide gemeinsam putzt. Das bedeutet, dass ihr gleichzeitig alle eure Aufgaben erledigt und die saubere Wohnung danach genießen könnt. Mit Musik und kalten Getränken kann die Arbeit sogar richtig Spaß machen.

Wer einmal die Schichten tauschen möchte – oder berufsbedingt sogar muss –, sollte mit seinem Partner rechtzeitig darüber sprechen. Dafür, dass beide Seiten glücklich sind, ist ein Kompromiss oft die einzige Lösung. Wichtig: Offen miteinander zu reden und Probleme anzusprechen, verhindert Streit.


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