Ist Zusammenziehen eine gute Idee? Findet es heraus

Viele Paare träumen von einer eigenen Wohnung – so hat das Pendeln endlich ein Ende. Aber woher weiß man eigentlich, dass man so weit ist?

Paar sitzt zusammen und sieht sich Baupläne an.
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Mit dem Partner zusammenzuziehen verändert die Dynamik der Beziehung. Im besten Fall bringt es euch nicht nur räumlich, sondern auch emotional näher zusammen. Mit dem Einzug in die gemeinsamen vier Wände stellen sich jedoch auch gerne Konflikte ein – kleine Marotten werden schnell zu unüberwindbaren Hindernissen, die einen in den Wahnsinn treiben. Bevor ihr euch für das Zusammenziehen entscheidet, ist es daher wichtig, dass ihr als Paar dafür bereit seid.

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Zusammenziehen

  • Übereilt die Entscheidung nicht und stellt sicher, dass ihr beide bereit seid. Klärt vorab in einem Gespräch, ob die Entscheidung derzeit sinnvoll ist, welche Erwartungen und Sorgen ihr habt.
  • Wisst, worauf ihr euch einlasst: Kennt ihr eure bessere Hälfte schon gut genug? Seid ihr euch nicht sicher, kann ein längerer Pärchenurlaub darüber Aufschluss geben.
  • Geht Kompromisse ein und seid zu Zugeständnissen bereit.

Was ändert sich durchs Zusammenziehen?

Die erste gemeinsame Wohnung ist ein bedeutender Schritt in jeder Beziehung: Kein Wunder, denn jetzt wird es ernst – ihr habt euch voll aufeinander eingelassen und wollt euer Leben teilen. Auch der Außenwelt wird das klar, wenn es heißt: „Wir ziehen zusammen!“ Manche Paare gehen diesen Schritt schon nach einigen Monaten, andere trauen sich erst nach einigen Jahren. Doch egal, wie lange ihr schon zusammen seid, das Zusammenziehen verändert einiges:

  • Geteilter Alltag: Wohnt ihr zusammen, so stellt sich ganz automatisch der Alltag ein. Oft wird das Wort „Alltag“ zwar negativ assoziiert, doch es bringt auch viel Positives mit sich. Von nun an werdet ihr zusammen kochen, einkaufen und gemeinsam einschlafen und aufwachen.
  • Die Beziehung bekommt einen eigenen Platz: Ihr teilt nicht nur die Räume, sondern auch Möbel und andere Einrichtungsgegenstände. Vielleicht kommt auch ein gemeinsames Haustier in Frage? Keiner ist mehr zu Besuch, ihr seid beide zu Hause.
  • Weniger Ausweichmöglichkeiten: Einen gemeinsamen Platz zu haben, ist grundsätzlich positiv, manchmal hat das Zusammenwohnen aber auch Nachteile: Nach einem Streit ist es beispielsweise nicht mehr so leicht, auszuweichen – schließlich hat keiner von euch mehr eine eigene Wohnung als Rückzugsort. Auch wenn Freunde eines Partners spontan zu Besuch kommen, stellen sich manchmal Schwierigkeiten ein.
  • Gemeinsame Verantwortung: Mit dem Partner zusammenzuziehen bedeutet auch, dass ihr nun gemeinsam Verantwortung übernehmt: Werdet ihr die Miete teilen? Braucht ihr einen Putzplan? Gibt es eine Haushaltskasse?

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Eine beliebte Frage: Wann mit dem Partner zusammenziehen?

Sollen wir zusammenziehen oder nicht? Die Antwort auf diese Frage ist nicht immer leicht. Grundsätzlich gibt es keine sinnvollen Vorgaben dazu, wie lange ein Paar zusammen sein sollte, um reif für die erste gemeinsame Wohnung zu sein: Umfragen und Studien zeigen, dass die meisten Paare sich nach rund ein bis zwei Jahren Beziehung für eine gemeinsame Wohnung entscheiden. Doch was sollte eigentlich beachtet werden, bevor die Wohnungssuche beginnt?

Keine Eile beim Zusammenziehen

Wichtig ist, dass ihr nichts überstürzt. Gerade wenn ihr frisch zusammen seid und euch noch nicht so lange kennt, neigt die rosarote Brille dazu, die Realität zu schönen – Fehler und Marotten fallen einem noch nicht so stark auf. In dieser Phase sollte man noch ein bisschen mit dem Zusammenziehen warten. Andernfalls besteht die Gefahr, dass der Alltagstrott schnell zu viel für die junge Beziehung wird.

Das Zusammenziehen sollte eine gemeinsame Entscheidung sein

Bevor du dich dazu entschließt, mit dem Partner zusammenzuziehen, lohnt sich ein Blick auf eure Lebensumstände: Seid ihr beide finanziell so aufgestellt, dass ihr euch die Miete und gegebenenfalls eine neue Möblierung und eine Küche leisten könnt? Vorsicht ist auch geboten, wenn ihr noch im Studium oder in der Ausbildung seid und nicht wisst, in welche Stadt es euch im Anschluss berufsbedingt verschlägt. In diesem Fall ist Abwarten sicherlich die sinnvollere Alternative.

Entscheidend ist auch, dass ihr beide eine gemeinsame Wohnung wollt: Wird ein Partner mehr oder weniger dazu überredet, lässt der Stress meist nicht lange auf sich warten – dann kommt es schnell zu den typischen Problemen nach dem Zusammenziehen. Ein ausführliches Gespräch klärt. Bedenken sind normal, doch der geteilte Wunsch nach einem gemeinsamen Leben ist die Basis.

Wisst, worauf ihr euch einlasst

Ist die Honeymoon-Phase erstmal vorüber, zeigen sich auch die kleinen Schwächen und Eigenheiten eures Partners: Ihr lernt die Macken und Ticks eures Liebsten oder eurer Liebsten neu kennen. Manchmal nervt das ganz schön, aber das ist normal. Wichtig ist, dass ihr eure bessere Hälfte vor dem Zusammenziehen genau kennt (eben auch mit allen Fehlern und Marotten) und euch trotzdem eine gemeinsame Wohnung vorstellen könnt. So erwarten euch nach dem Zusammenziehen weniger Konflikte, denn ihr wusstet ja schon vorher, worauf ihr euch eingelassen habt. So könnt ihr die Entscheidung wohlüberlegt und einvernehmlich treffen.

Teilt dem anderen mit, was ihr euch hinsichtlich der gemeinsamen Wohnung wünscht

Bevor es losgeht mit dem Zusammenziehen – also der Wohnungssuche, der Auswahl des Mobiliars und so weiter – ist ein Gespräch über eure Wünsche und Erwartungen sinnvoll. Klärt, was die Wohnung kosten darf, in welchem Stadtteil sie liegen soll, wie groß sie sein darf und alles weitere, was euch so einfällt. Dabei zeigt sich schnell, ob ihr ähnliche Wünsche und Erwartungen habt. Keine Sorge: Um mit dem Partner zusammenzuziehen, müsst ihr nicht alle Erwartungen und Wünsche teilen. Achtet aber darauf, dass ihr bei den wichtigsten Aspekten einer Meinung seid.

Kompromisse sind kein Problem für euch

Mit dem Zusammenziehen kommt es fast automatisch zu Konflikten, die nicht selten zu Streitigkeiten führen. Jeder hat schließlich seine eigene Meinung und seinen eigenen Geschmack. Schwierig wird es, wenn keiner bereit ist, einen Schritt auf den anderen zuzugehen. Kompromisse sind wichtig und gesund: Natürlich soll das nicht bedeuten, dass einer alles durchsetzt und der andere immer klein beigibt. Geht beide ein paar Schritte aufeinander zu – teilt euch zum Beispiel die Hausarbeit oder lasst den anderen ruhig mal ein Bild aufhängen, auch wenn ihr es nicht mögt.

Eure Kompatibilität ist erprobt

Wenn du mit deinem Partner zusammenziehen willst, ihr aber noch nie längere Zeit am Stück gemeinsam verbracht habt, ist jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Test. Bucht zum Beispiel einen Urlaub, der länger als eine Woche dauert. Anstatt das Hotel mit Verpflegung wählt ihr am besten eine Ferienwohnung, in der ihr euch selbst versorgen müsst. So bekommt ihr einen ersten Vorgeschmack auf die gemeinsame Zukunft in einer Wohnung.


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