Anzeichen für die Geburt: Woran du erkennst, dass es losgeht

Neun Monate hast du darauf gewartet. Nun, kurz vor dem Entbindungstermin, kann es jeden Moment so weit sein: Dein Körper sendet die ersten Anzeichen für den Geburtsbeginn.

Schwangere Frau legt im Abendlicht die Hände auf ihren Bauch.
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Wenn du denkst, es passiert wie im Film: Die Fruchtblase ergießt sich plötzlich in einem Schwall über den Boden, die Schwangere wird panisch ins Krankenhaus befördert, das Kind ist da. Dann vergiss solche Szenen am besten sofort wieder. Die Wirklichkeit sieht sehr viel langwieriger aus. Tatsächlich kündigen verschiedene körperliche Anzeichen die Geburt an. Keines davon ist jedoch ein Grund, überstürzt ins Krankenhaus zu hetzen.

Zusammenfassung: Körperliche Anzeichen der beginnenden Geburt

  • Du hast in regelmäßigen Abständen Wehen, die stetig intensiver werden und in kürzeren Abständen kommen.
  • Du merkst, dass sich der Schleimpfropf vom Gebärmutterhals gelöst hat.
  • Deine Fruchtblase ist geplatzt.

Anzeichen für die Geburt: Woran merkt man, dass es losgeht?

Die ersten Anzeichen dafür, dass die Geburt kurz bevorsteht, kommen langsam und oft unbemerkt. Bereits wenige Wochen vor der Geburt kann die werdende Mutter Senkwehen verspüren. Das Kind verändert seine Lage, der Bauch senkt sich ab und erhöht den Druck auf Darm und Harnblase. Schlaflosigkeit, Müdigkeit und ein Schweregefühl können die Folgen sein. Viele Schwangere sprechen außerdem von einer inneren Unruhe als Vorbote der Geburt.

Da jede Frau und jede Schwangerschaft anders ist, kann es sein, dass du nichts von alldem verspürst. Sobald die Geburt beginnt, wirst du es jedoch merken. Unmissverständliche körperliche Anzeichen verraten dir, wann die Geburt beginnt:

  • Regelmäßige Eröffnungswehen
  • Ablösung des Schleimpfropfes
  • Blasensprung

Geburtswehen erkennen: Wie fühlt sich das an?

Frauen, die zum ersten Mal ein Kind bekommen, haben kurz vor dem Entbindungstermin oft Angst, sie könnten die Geburtswehen nicht als solche erkennen und den Beginn der Geburt verschlafen. Doch so fließend der Übergang von den Senkwehen zu den Eröffnungswehen auch sein kann: Es ist unmöglich, die Anzeichen für den Geburtsbeginn zu übersehen. In einem Punkt unterscheiden sich die Geburtswehen nämlich ganz entscheidend von Übungswehen:

Sie kommen in regelmäßigen Abständen und werden dabei stetig intensiver.

Du willst wissen, ob es nun richtig losgeht? Dann achte einfach darauf, wie regelmäßig das Ziehen in deinem Bauch wiederkehrt. Mit dem Einsetzen der Eröffnungswehen beginnt der Muttermund sich zu öffnen – ein unverkennbares Anzeichen für die bevorstehende Geburt. Durchschnittlich treten die Wehen alle 5 bis 20 Minuten auf, wobei die Abstände dazwischen immer kürzer werden.

Du bist dir immer noch nicht sicher? Dieser Test hilft, Wehen zu erkennen: Nimm ein Bad. Lassen die Schmerzen durch die Wärme des Wassers nach, war es vermutlich falscher Alarm. Kommen die Wehen nach wie vor regelmäßig, weißt du, dass es jetzt kein Zurück mehr gibt.

Wie lange die Eröffnungsphase dauert und wie schmerzintensiv sie erlebt wird, ist von Frau zu Frau unterschiedlich. Bei Erstgebärenden kann es bis zu zwölf Stunden dauern, bis der Muttermund sich vollständig geöffnet hat. Das muss aber nicht heißen, dass sie die Wehen die gesamte Zeit über intensiv spüren. Werden die Schmerzen schlimmer und treten sie etwa alle zehn Minuten oder in noch kürzeren Abständen auf, ist es Zeit, die Hebamme zu verständigen oder ins Krankenhaus zu fahren.

Der Schleimpfropf löst sich: Wie lange noch bis zur Geburt?

Ein Geburtsanzeichen kommt selten allein: Beginnt der Muttermund sich zu öffnen, löst sich schon bald der schützende Schleimpfropf vom Gebärmutterhals. Der Vorgang, wenn der Schleim sich sowohl tröpfchenweise an mehreren Tagen als auch in großen Mengen wenige Stunden vor der Geburt ablöst, wird auch „das Zeichnen“ genannt, sagt das Onlineportal urbia.de. Wegen seiner hellbraunen bis roten Färbung ist er nicht zu übersehen.

Warst du dir bei den ersten Wehen noch nicht sicher, ob sie nun wirklich die Geburt einläuten, ist der Abgang des Schleimpfropfes in der Regel ein sicheres körperliches Anzeichen für den Beginn der Geburt – auch wenn es jetzt immer noch einen Tag dauern kann, bis du dein Kind in den Armen hältst.

Blasensprung: Wann ins Krankenhaus?

Der Klassiker unter den Geburtsanzeichen: Die Fruchtblase ist geplatzt und das noch, bevor die Wehen eingesetzt haben. Was tun? Keine Panik, auch nach dem Blasensprung bleibt dir in der Regel noch eine ganze Menge Zeit bis zur Geburt. Hebammen empfehlen Schwangeren, sich nach dem Abgang des Fruchtwassers erst einmal hinzulegen, um einem eventuellen Nabelschnurvorfall vorzubeugen (sofern das Kind noch nicht ganz ins Becken gerutscht ist). Anschließend sollte die Schwangere die Hebamme oder das Krankenhaus informieren.

Der Blasensprung ist ein finales Anzeichen für den Beginn der Geburt. Um ein unnötiges Infektionsrisiko für Mutter und Kind zu vermeiden, sollte die Geburt innerhalb der nächsten 48 Stunden erfolgen. Setzen die Wehen nicht von allein ein, greifen Hebammen auf geburtseinleitende Maßnahmen zurück. Also was tun nach dem Blasensprung? Am besten fährst du gleich in die Klinik oder ins Geburtshaus, wo die Herztöne deines Babys gecheckt werden.

Übrigens nimmt nicht jeder Blasensprung filmische Ausmaße an. Es kommt eher selten vor, dass sich das farblose Fruchtwasser literweise über den Boden ergießt. Viel öfter geht es tropfenweise ab, sodass der dramatische Auftritt in der Öffentlichkeit ausbleibt. Achte bei einem Blasensprung auf die Farbe des Fruchtwassers. Ist es grünlich, kann das bedeuten, dass dein Kind sich im Bauch bereits unwohl fühlt. „In einem solchen Fall sollten die Herztöne des Babys so schnell wie möglich überprüft und die Sauerstoffversorgung kontrolliert werden“, schreibt das Online-Magazin netmoms.de.


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