Gehaltsvergleich: So viel können Berufseinsteiger erwarten

Wer neu ins Berufsleben einsteigt, wird spätestens im ersten Vorstellungsgespräch mit dem Thema Gehalt konfrontiert. Welche Summe ist angemessen? Ab welcher Zahl machst du deine Chancen zunichte? Wann verkaufst du dich unter Wert?

Geldscheine
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Nach dem Abschluss einen guten ersten Job zu ergattern, ist gar nicht so einfach. Spaß soll er machen, dich immer wieder herausfordern und obendrein noch gut bezahlt sein. Dabei ist nicht zu vergessen, dass du dich als Berufseinsteiger erst einmal beweisen und Erfahrungen sammeln musst. Erwarte daher zu Beginn deiner Berufskarriere kein Spitzengehalt. Bleib realistisch, aber lass dich nicht ausnutzen.

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Gehaltsvergleich

  • Überlege dir bereits bei deiner Berufswahl, welches Gehalt du einmal verdienen möchtest, und ob dies in deinem Wunschberuf realistisch ist.
  • Frage deinen Arbeitgeber nach zusätzlichen Leistungen, etwa vermögenswirksamen Leistungen, Weihnachts- oder Urlaubsgeld.
  • Wenn du dich bewirbst, solltest du dabei auch andere Regionen in Erwägung ziehen. Solltest du in einem anderen Land oder einer anderen Stadt deutlich mehr verdienen können, lohnt sich unter Umständen ein Umzug.

Berufserfahrung erhöht deine Chancen – und dein Gehalt

Der Start ins Berufsleben gelingt nicht immer reibungslos. Wer sofort den Einstieg in ein großes Unternehmen schafft und ein gutes Gehalt bekommt, hat Glück. Denn für viele Arbeitgeber ist weniger die Abschlussnote von Bedeutung als vielmehr bereits vorhandene Berufserfahrung. Aus diesem Grund fällt das Einstiegsgehalt für Berufsanfänger selten üppig aus.

Hast du bereits Praktika in Arbeitsbereichen gesammelt, die in Zusammenhang mit der ausgeschriebenen Stelle stehen, bringt dir das Vorteile. Denn Arbeitgeber werten Arbeitserfahrung als relevante Qualifikation, was deine Chancen auf den Job erhöht. Zudem wirkt es sich eventuell positiv auf die Höhe des Gehalts aus.

Die regionalen Unterschiede sind groß

Für dein Gehalt spielt aber auch die Region, in der du arbeiten möchtest, eine Rolle. Die Unterschiede zwischen den alten und den neuen Bundesländern sind nach wie vor groß. Angestellte verdienen für die gleiche Arbeit im „Westen“ häufig deutlich mehr als im „Osten„.

Hinzu kommt die Ortschaft selbst: Große Unternehmen in teuren Metropolen zahlen im Durchschnitt wesentlich höhere Gehälter als kleine Firmen, die ihren Sitz in einer ländlichen Gegend haben. Doch ganz unabhängig von der Region wird jedes Unternehmen deine bisherige Berufserfahrung bei der Festsetzung des Gehalts berücksichtigen.

Die Branche gibt die Gehaltsspanne vor

Unabhängig von deinen Qualifikationen hängen die Gehälter zunächst von der Berufsbranche ab, in der du arbeiten möchtest. Laut Analysen von gehaltsreporter.de verdienen Naturwissenschaftler, Ingenieure und Rechtswissenschaftler nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium am meisten.

Wenn man die Branchen vergleicht, in die Hochschulabsolventen in der Regel einsteigen, liegen Banken ganz weit vorn. Laut gehaltsreporter.de verdient ein Berufseinsteiger dort im Durchschnitt 50.000 Euro im Jahr, gefolgt von der Automobil- und Pharmaindustrie mit 48.000 Euro jährlich.

Der hierfür recherchierte Gehaltsvergleich der verschiedenen Branchen zeigt außerdem, dass sich die Werbe- und die Tourismusbranche mit rund 33.000 Euro Einstiegsgehalt im Jahr im untersten Gehaltsbereich befindet. Im Mittelfeld liegen unter anderem Versicherungen, die Telekommunikationsbranche und der Handel.

Studium oder Ausbildung? Der Abschluss beeinflusst das Einstiegsgehalt

Ein Gehaltsvergleich für Berufe, in die du mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung einsteigst, fällt ein wenig anders aus. Auch wenn es immer auf das einzelne Unternehmen ankommt, sind die Gehälter für Berufseinsteiger mit einer Ausbildung im Durchschnitt niedriger als die ihrer Kollegen mit einem Studienabschluss.

Angestellte mit einer abgeschlossenen Ausbildung im Bank- und Finanzwesen bekommen ebenso wie Hochschulabsolventen dieser Fachrichtungen das meiste Geld. Ob also mit einer Ausbildung oder einem Studium – hinsichtlich des Gehalts ist die Finanzbranche ausgesprochen lukrativ.

Entscheidest du dich für eine praktische Ausbildung statt für ein Studium, bedeutet das jedoch nicht zwingend, dass du im Anschluss wenig verdienst.

Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes fallen die Gehälter für ausgebildete Fachkräfte je nach Branche ganz unterschiedlich aus. Chemikanten, Elektroniker, Industriekaufleute, Mechatroniker oder Werkzeugmechaniker verdienen moderat. Maurer bekommen beispielsweise – abhängig von der Region – zwischen 2.500 und 2.800 Euro im Monat. Friseure, Bäcker und Gärtner erhalten zumeist deutlich weniger.

Auch Erfahrung und Unternehmensgröße sind wichtig

Wird ein Azubi von seinem Ausbildungsunternehmen übernommen, kann er üblicherweise mit einer Lohnsteigerung rechnen. Denn mehr Verantwortung bedeutet auch mehr Gehalt – das gilt sowohl für Hochschulabsolventen als auch für fertig ausgebildete Fachkräfte.

Zahlt ein Arbeitgeber übertariflich, macht er das freiwillig. Kleine, lokale Firmen können es sich in der Regel nicht leisten, mehr als das branchenübliche Gehalt zu zahlen. Es zählt also nicht nur die Qualifikation des Bewerbers, sondern auch die Größe des Unternehmens, bei dem du arbeiten möchtest. Wenn du einen Gehaltsvergleich anstellst, um die mögliche Höhe der Vergütung herauszufinden, solltest du solche Faktoren wie Branche, Unternehmensgröße und Region daher unbedingt berücksichtigen, um einen realistischen Wert zu erhalten.

Tipp: Vorher recherchieren und später nachverhandeln

Betreibe vor deiner Berufswahl ein wenig Recherche, um später keine böse Überraschung zu erleben. Wie hoch stehen die Chancen, nach dem Abschluss eine gut bezahlte Stelle zu bekommen? Ist es aus finanzieller Sicht vielleicht sogar sinnvoll, über einen anderen Berufsweg nachzudenken? Bevor du dich auf einen Beruf und einen Ausbildungsweg festlegst, solltest du dir über diese und ähnliche Fragen Gedanken machen.

Für Berufseinsteiger ist es wichtig, vor Antritt einer neuen Arbeitsstelle zu klären, ob beim neuen Unternehmen Aufstiegschancen bestehen. Oftmals gibt es beim Gehalt etwas Verhandlungsspielraum. Es lohnt sich daher, deine Vorstellungen offen zu kommunizieren. Regelmäßige Gehaltssteigerungen lassen sich bereits im Arbeitsvertrag festhalten. Nach der Probezeit bekommt der Angestellte oft mehr Verantwortung, die ein höheres Gehalt rechtfertigt.

Erster Job: Welche Versicherungen brauche ich?

Zusätzliche Leistungen sind ein echtes Plus

Zu Beginn zahlt ein Unternehmen zwar oftmals nicht das Gehalt, das du dir vorgestellt hast, es bietet dir aber eventuell andere Vorteile. Hast du dich während der Probezeit bewährt, bieten dir deine Firma beispielsweise vermögenswirksame Leistungen an, die sich später positiv auf die Höhe deiner Rente auswirken.

Einige Arbeitgeber übernehmen auch die Fahrtkosten für den Arbeitsweg. Sogenannte Job- oder Firmentickets ersetzen die herkömmlichen Monatskarten und sind in den meisten Fällen für die Mitarbeiter kostenlos oder sehr günstig. Diese geldwerten Vorteile sind nicht zu unterschätzen. Je nach Arbeits- und Wohnort können sie deine Lebenshaltungskosten erheblich reduzieren.


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