5 Gründe für eine Haushaltskasse – und wie ihr sie am besten führt

Wenn ihr zusammen lebt, führt ihr auch euren Haushalt zusammen. Eine Haushaltskasse hilft euch, mehr Struktur in eure Ausgaben zu bringen und den Überblick zu behalten.

Schreibtisch mit Notebook, Notizbuch und Kaffeetasse.
Nick Morrison / unsplash.com

Ist bei euch am Ende des Gehaltes noch zu viel Monat übrig? Oder seid ihr unzufrieden mit der aktuellen Aufteilung eurer laufenden Kosten? Eine Haushaltskasse zu führen bringt viele Vorteile mit sich: einen genaueren Überblick, mehr Kontrolle und die Möglichkeit, das eigene Einkaufsverhalten zu analysieren. Eine Haushaltskasse könnt ihr auf verschiedene Weise führen: klassisch mit Stift und Papier oder per App oder Software.

Unsere 3 Top-Tipps zur Haushaltskasse

  • Testet verschiedene Methoden – App, Software und Buch.
  • Nehmt euch Zeit und überlegt euch eine sinnvolle Aufteilung.
  • Haltet euch streng an die getroffenen Vereinbarungen.

# 1: Überblick

Jeden Monat fallen viele Kosten an: Die Ausgaben für Miete, Strom, Handy, Internet und Versicherungen gehören zu den Fixkosten. Die meisten Paare haben diesbezüglich einen guten Überblick. Schwieriger wird es, wenn es um Kleidung, Essen, Genussmittel etc. geht. Könntest du spontan sagen, wie viel im Monat bei euch dafür drauf geht?

Laut musterhaushalt.de gibt ein 2-Personen-Haushalt in Deutschland durchschnittlich 516 Euro pro Monat für Nahrungsmittel, Getränke, Tabakwaren, Bekleidung und Schuhe aus.

Wenn ihr eine Haushaltskasse habt, seht ihr auf einen Blick, wie viel ihr wofür ausgebt – ihr behaltet den Überblick und wisst genau, wo euer Geld hinfließt. Vielleicht fällt euch dabei ja auf, dass ihr an manchen Stellen viel zu viel ausgebt und es dementsprechend Sparpotenzial gibt.

# 2: Konsumverhalten überprüfen

Gerade wenn das Geld am Monatsende öfter mal knapp wird, hilft euch eine Haushaltskasse weiter. Schließlich zeigt sie genau, worauf sich eure Ausgaben verteilen. Im ersten Schritt schaut ihr einfach, wofür ihr Geld ausgebt und schreibt es auf. Tipp: Sammelt immer die Kassenbons und legt sie in die Haushaltskasse.

Im nächsten Schritt folgt die Analyse: Wofür gebt ihr zu viel aus? Welche Kosten sind unnötig? Orientiert euch ruhig an Durchschnittswerten, die ihr im Internet findet, und überprüft, ob ihr eventuell über eure Verhältnisse lebt.

Danach geht es an die Anpassung: Legt fest, wofür ihr wie viel Geld ausgeben wollt – und könnt. Wenn der Durchschnitt für Nahrungsmittel und Getränke bei 388 Euro liegt, könntet ihr beispielsweise entscheiden, dass ihr pro Monat nur 350 Euro ausgeben wollt. Tragt immer ein, was ihr ausgegeben habt und überprüft, wie viel noch übrig bleibt.

# 3: Sicherheit und Kontrolle

Ein genauer Überblick und ein durchdachtes Konsumverhalten helfen euch, stets die Kontrolle zu behalten. Außerdem schafft ihr es mit einer Haushaltskasse leichter, Rücklagen zu bilden. Falls mal unerwartete Ausgaben anfallen, zum Beispiel für eine Autoreparatur, geratet ihr finanziell nicht mehr so schnell in Schwierigkeiten.

# 4: Konkretes Sparen

Ihr habt besondere Wünsche, die sich nicht mal eben finanzieren lassen? Vielleicht eine Reise oder ein neues Sofa? Wenn ihr eine Haushaltskasse führt, spart ihr bewusster. Denn ihr wisst, welchen Betrag ihr pro Monat übrig habt. So könnt ihr ganz leicht ausrechnen, wie lange ihr noch sparen müsst. Vorfreude ist doch die schönste Freude!

# 5: Schulden schneller tilgen

Insbesondere wenn ihr Schulden habt, ist eine gemeinsame Haushaltskasse Gold wert. Schaut, wie viel Geld ihr pro Monat nach Abzug der Fixkosten zur Verfügung habt. Davon geht dann noch ein Betrag für den Haushalt ab. Legt diesen Betrag genau fest und haltet euch daran! So wisst ihr ganz genau, wie viel Geld ihr jeden Monat zurückzahlen könnt.

Die erste gemeinsame Wohnung: Planen & Sparen!

Wie führe ich ein Haushaltsbuch?

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Haushaltsbuch zu führen. Für den Anfang empfehlen wir ein ganz normales Ringbuch. Es gibt auch Bücher mit Vordruck, falls ihr euch nicht für eine Kategorisierung entscheiden könnt. Sinnvoll sind in jedem Fall die folgenden Kategorien:

  • Fixkosten
  • Lebensmittel und Getränke
  • Drogerie und Kosmetik
  • Kleidung
  • Freizeit
  • Außergewöhnliche Kosten (zum Beispiel Urlaub)

Wichtig ist bei einem Haushaltsbuch auch die Aufteilung der Beiträge: Wer zahlt wie viel ein? Hier gibt es zwei gängige Möglichkeiten.

  • Tatsächliche Kostenteilung: Alle anfallenden Kosten werden halbiert – beide Partner leisten also den gleichen finanziellen Beitrag. Diese Aufteilung ist gerecht und zum Beispiel in Wohngemeinschaften üblich. Insbesondere wenn beide Partner gleich viel verdienen oder ihr gerade eine Beziehung beginnt, ist diese Aufteilung gut. Auch bei der ersten gemeinsamen Wohnung ist die tatsächliche Kostenteilung beliebt.
  • Einkommensbasierte Kostenteilung: Verdient ein Partner wesentlich mehr als der andere, ist diese Aufteilung sinnvoll. Der Partner mit dem geringeren Gehalt zahlt dann weniger als der mit dem höheren Gehalt. In der Regel kommt die einkommensbasierte Kostenaufteilung hauptsächliche für Paare infrage, die schon länger zusammen sind.

Ein Haushaltsbuch für Paare ist in jedem Fall hilfreich. Am besten, ihr testet die verschiedenen Varianten und probiert es zum Beispiel einen Monat mit einer App, den nächsten mit einer Software und zu guter Letzt mit einem Buch. Dann seht ihr, welche Variante für euch die richtige ist.

Denkt dran: Nichts ist in Stein gemeißelt. Ihr könnt eure Haushaltskasse jederzeit neu strukturieren. Fällt euch zum Beispiel auf, dass der eine Partner wesentlich häufiger auswärts isst, könnt ihr beschließen, dass er auch mehr zahlt. Sprecht offen und findet einen gemeinsamen Nenner.


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