Richtig bewerben – aber wie?

Status, Lebensstandard, Selbstverwirklichung: Vom richtigen Job hängt eine ganze Menge ab. Eines ist dabei sicher: Sich erfolgreich zu bewerben, erfordert eine gründliche Vorbereitung.

Laptop, Bewerbungsmappe und Brille
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Zu Beginn stellt sich die Frage: „Wie finde ich überhaupt den richtigen Beruf?“ Hast du die Antwort darauf schon gefunden und bereits einen Ausbildungsplatz, eine Praktikumsstelle oder sogar den Traumjob vor Augen, folgt die nächste Frage: „Wie komme ich da ran?“ Ein Teil der Antwort lautet: Um eine Bewerbung kommst du meist nicht herum. Doch wozu dient sie eigentlich genau?

Unsere 3 Top-Tipps zum Thema Richtig bewerben

  • Informiere dich so gründlich wie möglich über Job und Arbeitgeber.
  • „Nobody is perfect“: Kenne deine Stärken und Schwächen und stehe zu ihnen. Auch in den Traumjob muss man häufig erst hineinwachsen.
  • Wenn du authentisch bleibst und die hier genannten Punkte berücksichtigst, hast du beim Bewerben bereits viel richtig gemacht.

Die Bewerbung und ihr Zweck

Klar ist: Mit einer Bewerbung zeigst du einem potenziellen Arbeitgeber dein Interesse an einem Job oder Ausbildungsplatz. Gleichzeitig kann er sich ein Bild von dir machen. Der erste Eindruck ist bekanntermaßen wichtig, bei einer Bewerbung gilt das umso mehr. Ziel ist es, durch Form und Inhalt so zu überzeugen, dass der potenzielle Arbeitgeber dich zum Vorstellungsgespräch einlädt. Das tut er nur, wenn er glaubt, dass deine Qualifikationen und Persönlichkeit auch zu der Ausschreibung passen.

Lädt man dich ein, dann um im persönlichen Gespräch herauszufinden, ob dieser Eindruck stimmt. Überlege dir daher gut, was und wie du über dich in der Bewerbung schreibst. Ihr Inhalt bestimmt zu wesentlichen Teilen den Gesprächsinhalt. Was in der Bewerbung fehlt oder Fragen aufwirft, kann dich im Vorstellungsgespräch disqualifizieren. Es sei denn, du hast die richtigen Antworten parat.

Besser bei der Wahrheit bleiben

Es mag verlocken, den Lebenslauf zu „frisieren“, um den Traumjob zu ergattern – doch Lügen haben bekanntlich kurze Beine. Wer es mit Lebenslauf und Qualifikationen nicht so genau nimmt, muss mit Konsequenzen rechnen. Fliegen Unwahrheiten im Vorstellungsgespräch auf, ist dieses mit Sicherheit ganz schnell beendet und die Jobchance dahin. Selbst wenn dir eine Täuschung gelingt, kann sich das noch Jahre später rächen. Dein Arbeitgeber kann den Arbeitsvertrag anfechten. Eine fristlose Kündigung und Schadensersatz drohen – womöglich sogar strafrechtliche Maßnahmen. Fazit: Bleibe lieber bei der Wahrheit!

Wie viele Bewerbungen?

Wie viele Bewerbungen du schreiben musst, damit es mit der gewünschten Stelle klappt, lässt sich nicht pauschal sagen. Erfolg und Misserfolg hängen von zu vielen Faktoren ab – nicht zuletzt vom Timing, den Mitbewerbern und deiner Bewerbung. In jedem Fall gilt: Absagen sind normal, selbst wenn die Bewerbung richtig gut ist. Lasse dich davon nicht entmutigen!

Natürlich bist du enttäuscht, wenn du eine Absage bekommst – noch dazu, wenn diese als unpersönlicher Standardtext gehalten ist. Manchmal verrät ein solches Schreiben aber auch Näheres über den Grund der Absage. Dann gewinnst du bestenfalls Erkenntnisse, wie du deine Bewerbungen verbessern kannst. Es kommt auch vor, dass potenzielle Arbeitgeber gar nicht antworten. Das ist natürlich nicht die feine Art, aber der Grund kann ganz banal sein. Vielleicht bewerben sich einfach zu viele Interessenten. Unterlagen zu sichten, kostet Zeit – und Zeit ist Geld.

Wenn du eine interessante Stellenausschreibung entdeckst, bewirb dich am besten schnellstmöglich darauf. Nimm dir aber stets die Zeit, deine Bewerbung genau auf die jeweilige Ausschreibung zuzuschneiden. Mit einem Standardtext für alle Jobangebote ist es auf keinen Fall getan. Zurück zur Eingangsfrage: Wie viele Bewerbungen bis zum Job? Die Antwort: So viele wie eben nötig.

Wie geht das, sich richtig zu bewerben?

Was genau macht eine Bewerbung aus? Was gehört alles dazu? Welche Bewerbungsunterlagen müssen unbedingt dabei sein? Und wie solltest du sie gestalten? Viele Ratgeber geben ausführlich Tipps dazu, wie du am besten eine Bewerbung schreibst. Sei ganz beruhigt: Es ist kein Hexenwerk. Du kannst es systematisch erlernen. Die folgenden Empfehlungen solltest du auf jeden Fall beherzigen, wenn du dich richtig bewerben willst.

Bewerbung: Was muss rein?

Falls in der Jobausschreibung nicht anders angegeben, zählen die folgenden Elemente zu einer Bewerbung:

  • ein Anschreiben, auch Motivationsschreiben genannt
  • der Lebenslauf
  • ein Bewerbungsfoto
  • Arbeitszeugnisse (falls vorhanden), die deine Berufserfahrung belegen
  • ggf. weitere Zeugnisse, Qualifikationen oder Referenzen

Wenn du ein Hochschulabschlusszeugnis oder ein anderes relevantes Abschlusszeugnis besitzt, dann füge es ebenso der Bewerbung bei. Wenn nicht, legst du als Berufsanfänger das Schulabschlusszeugnis bei. Liegt der Schulabschluss schon mehr als 15 Jahre zurück, solltest du jedoch darauf verzichten – es sei denn, das Schulzeugnis wird in der Ausschreibung explizit gewünscht.

Wichtig: Viele potenzielle Arbeitgeber wünschen die Bewerbungsunterlagen ausschließlich in digitaler Form. Am besten fasst du alle Dokumente in einer handlichen PDF-Datei zusammen. Mehrere separate Dokumente sind nicht nur unübersichtlich für den Personalverantwortlichen, sondern sie übersteigen oft auch die maximale Größe des Anhangs deiner E-Mail. Halte die Dateigröße daher gering (maximal 5 Megabyte). Achte zudem darauf, dass die eingescannten Dokumente eine gute Qualität aufweisen.

Persönliche Ansprache im Anschreiben

Im Anschreiben deiner Bewerbung führst du auf, warum du die geeignete Person für den Job bist und warum du dich ausgerechnet für diesen Arbeitgeber interessierst. Hier ist eine persönliche Ansprache wichtig. Weißt du den Namen der Kontaktperson aus der Stellenausschreibung oder von der Firmenwebsite, dann wende dich im Anschreiben namentlich an diese Person, zum Beispiel mit „Sehr geehrter Herr X“ bzw. „Sehr geehrte Frau Y“. Nur wenn du wirklich keinen konkreten Ansprechpartner finden kannst, formulierst du die Anrede allgemein mit „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Informiere dich gründlich

Je mehr du über deinen potenziellen Arbeitgeber in Erfahrung bringst – über sein Tagesgeschäft, aktuelle Ereignisse, die Situation am Markt, aber auch über die Firmenphilosophie und -geschichte, desto besser kannst du einschätzen, ob ein Job überhaupt der richtige für dich ist. Dieses Wissen kannst du nicht nur dafür nutzen, dich richtig zu bewerben – es nützt dir auch später im Vorstellungsgespräch.

Lasse dich nicht entmutigen

Suche nach Schnittmengen zwischen deinem Profil und den Anforderungen aus der Stellenausschreibung. Lasse dich nicht entmutigen, wenn es keine hundertprozentige Übereinstimmung gibt. Das Prinzip „learning by doing“ gehört in vielen Berufen dazu. Moderne Unternehmen, die sich des Wertes der „Ressource Mensch“ bewusst sind, fördern und formen die Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter. Die Grundlagen, auf denen du dann aufbauen kannst, sollten aber stimmen.

Stehe zu deinem Lebenslauf

Für viele Personaler ist ein lückenloser, sogenannter „gerader“ Lebenslauf allein noch kein Grund, dich einzustellen. Und so ist auch ein „ungerader“ Lebenslauf kein zwingendes Ausschlusskriterium. Es kommt letztlich auf deine Motivation an; und vielleicht ist ja gerade das, was du für einen Makel in deinem Lebenslauf hältst, eine wichtige Erfahrung, die du anderen voraushast. So kannst du etwa durch einen Auslandsaufenthalt mit neu erworbenen Sprachkenntnissen punkten.

Sei dir deiner Stärken und Schwächen bewusst

Niemand kann alles. Spiele selbstbewusst deine Stärken aus, aber überlege dir eine ebenso überzeugende Antwort, falls man dich im Vorstellungsgespräch nach deinen Schwächen fragt. Der Arbeitgeber bzw. Personaler will sich ein möglichst umfassendes Bild von deinem Charakter machen. Wenn du eingestehen kannst, dass auch du nicht ganz perfekt bist, wirkst du authentisch.


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