Wie viel Geld braucht man im Alter?

Riester, Rürup und Rendite – diese Ausdrücke hört man immer wieder. Doch was verbirgt sich hinter den Begriffen, und wie sorgst du damit bestmöglich für später vor?

Junge Frau mit Brille sitzt auf dem Sofa.
Jens Lindner / unsplash.com

Gerade erst mit dem Arbeiten angefangen und schon an die Rente denken? Für Berufseinsteiger ist das Thema Altersvorsorge gefühlt meilenweit entfernt. Junge Leute profitieren aber umso mehr, je früher sie damit beginnen, auch privat für das Alter vorzusorgen. Informiere dich also über die Altersvorsorge als Student oder Auszubildender am besten direkt, um später nicht auf dem Trockenen zu sitzen und auch im Alter ein unbeschwertes Leben mit ausreichend finanziellem Spielraum zu genießen.

Unsere 3 Top-Tipps zur Frage: Wie viel Geld braucht man im Alter?

  • Um im Rentenalter zuverlässig versorgt zu sein, solltest du dich schon jetzt umfassend informieren.
  • Die Basisvorsorge durch die gesetzliche Rentenversicherung und vergleichbare Modelle sorgt für ein solides Grundgerüst. Um im Alter finanziell gut ausgestattet zu sein, lohnt sich die Ergänzung durch geförderte und private Vorsorge.
  • Je früher du anfängst, in die Rentenkasse einzuzahlen und weitere Vorkehrungen zu treffen, umso höher fallen später deine monatlichen Bezüge aus.

Die wichtigste Frage: Wie viel Rente braucht man im Alter?

Überlege dir zunächst, wie viel Geld du voraussichtlich im Alter brauchen wirst – die Antwort lautet in den meisten Fällen wohl: „Möglichst viel“. Ein Blick auf das Rentenniveau gibt dir aber eine genauere Vorstellung davon, wie viel du durch eine grundlegende Versorgung erwarten kannst. Heute bekommen Erwerbstätige beim Eintritt in die Rente ein bisschen weniger als die Hälfte ihres Bruttoeinkommens ausgezahlt – vor der Versteuerung. Bis 2030 soll das Rentenniveau nicht unter 43 Prozent sinken; wenn du erst deutlich später in Rente gehst, wird es aber voraussichtlich nochmals deutlich niedriger sein.

Was ist eine Versorgungslücke?

Dadurch, dass in Deutschland immer mehr alte Menschen leben, die Renten beziehen, und immer weniger junge Leute, die für die Altersvorsorge – also in die Rentenkassen – einzahlen, wächst bei den Einzahlern die sogenannte Renten- oder Versorgungslücke. Sie beschreibt den Unterschied zwischen dem letzten Nettoeinkommen und der ersten Rentenauszahlung. Um die Versorgungslücke möglichst klein zu halten, lohnt es sich, nicht nur auf die gesetzliche Altersvorsorge zu setzen. Insbesondere Studenten und Berufseinsteiger profitieren bei der Altersvorsorge, wenn sie alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten bedenken und klug kombinieren.

Was sind die drei Säulen der Altersvorsorge?

In Deutschland teilt sich die Vorsorge für die Rente in drei Bereiche:

  • Erste Säule: Die Basisvorsorge umfasst die gesetzliche Rentenversicherung (für fast alle Arbeitnehmer) und das berufsständige Versorgungswerk (für Freiberufler), bei denen die Erwerbstätigen direkt für die derzeitigen Rentner bezahlen. Wenn du irgendwann in Rente gehst, kommt also die jüngere Generation für dich auf.
  • Zweite Säule: Die geförderte Vorsorge ist vor allem für Arbeitnehmer interessant. Zu ihr gehört die betriebliche Altersvorsorge, bei der der Arbeitgeber zusätzlich zum Gehalt des Angestellten etwas Geld für die spätere Altersvorsorge einzahlt. Die Beiträge sind steuerfrei, für die Renten werden hingegen Steuern fällig.
  • Dritte Säule: Bei der privaten Vorsorge kümmerst du dich zusammen mit deinem Versicherer selbst um einen zusätzlichen Teil deiner Rente. Dafür eignen sich vor allem die klassische Rentenversicherung und die Lebensversicherung. Prüfe aber vor Vertragsabschluss die Konditionen genau, da heutzutage oftmals nur noch sehr geringe Renditen für dich rausspringen. Da die Renten vom Nettogehalt gezahlt werden, freuen sich Sparer über die Tatsache, dass die später ausgezahlte Rente nur sehr gering versteuert ist. Zusätzlich gibt es die Riester-Rente und für Selbstständige die Rürup-Rente. Die Beiträge sind steuerbegünstigt, die Renten allerdings steuerpflichtig.

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Wann als Student oder Berufseinsteiger mit Altersvorsorge anfangen?

Natürlich hast du als Berufseinsteiger oder noch mehr als Student vergleichsweise wenig Geld – und es gibt tatsächlich Ausgaben, die zunächst entscheidender sind als die Frage, wie viel Geld man im Alter braucht: Krankenversicherung und Haftpflichtversicherung sind essenziell, um nicht plötzlich in schwerwiegende finanzielle Probleme zu geraten. Auch der Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist schon in jungen Jahren sinnvoll. „Wenn nach Absicherung der größten Risiken noch Geld übrig ist, kann man sich der Altersvorsorge widmen“, erklärt Versicherungsexpertin Bianca Boss gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Und das lohnt sich in der Tat, denn je früher du damit anfängst, in die Rentenkasse einzuzahlen und zusätzliche Vorkehrungen für die Rente zu treffen, desto höher sind auch deine späteren Bezüge.


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