Stillen oder nicht stillen – was ist besser fürs Baby?

Sollte man sein Baby stillen oder nicht? Viele Mütter sind sich in der Frage nicht sicher. Was spricht dagegen, was dafür, sein Baby zu stillen?

Schlafendes Baby
Brytny Marquez / unsplash.com

Auf die Frage „Stillen oder nicht?“ haben die meisten werdenden Mütter eine klare Antwort: Rund 90 Prozent haben vor, nach der Geburt zu stillen. Nur wenige lehnen das Stillen also von vornherein ab. Mütter, die sich noch nicht ganz sicher sind, fragen sich oft, ob ihren Säugling nicht zu stillen schlimm sei und gesundheitliche Folgen für das Baby haben könnte. Immerhin ist bekannt, dass Muttermilch die perfekte Nahrung für Säuglinge ist.

Unsere 3 Top-Tipps zur Frage: Stillen oder nicht?

  • Beschaffe dir möglichst viele Informationen zur Sache.
  • Frage beispielsweise deine Hebamme nach ihrer Ansicht.
  • Lasse dich nicht zu einer Entscheidung drängen.

Nicht stillen: Die Vorteile sind verlockend

Während der Schwangerschaft stand die Gesundheit des Babys im Vordergrund. Das bedeutet, dass du vielleicht so manchen Gelüsten nicht nachkommen konntest. Viele Frauen empfinden große Erleichterung nach der Geburt: Endlich können sie wieder freier entscheiden und brauchen nur auf ihren eigenen Körper Rücksicht zu nehmen. Ein Glas Wein ist jetzt beispielsweise kein Problem mehr. Wer stillt, muss aber weiterhin ein wenig Acht geben. In der Stillzeit gelten zwar nicht ganz so strenge Ernährungsregeln, doch besonders Alkohol und Zigaretten sind dann weiterhin zu meiden.

Wenn man nicht stillen will, steckt oft auch der Wunsch nach Unabhängigkeit dahinter. Manche Frauen befürchten, nach der Geburt nur noch für das Baby da sein zu müssen, weil es schließlich oft gestillt werden muss. Diese Abhängigkeit ist für manche Frauen ein Grund, gar nicht erst mit dem Stillen zu beginnen. Das betrifft besonders Frauen, die schon sehr früh wieder arbeiten wollen oder müssen.

Stillen ist gut für die Mutter-Kind-Bindung, denn dabei wird Oxytocin freigesetzt. Dieses Hormon wird auch Mütterlichkeitshormon genannt und hilft dabei, dass die Mutter eine Bindung zu ihrem Kind aufbaut. Viele Paare haben Sorge, dass der Papa schnell außen vor sein könnte und entscheiden sich gerade deswegen gegen das Stillen.

Weitere Gründe, die gegen das Stillen sprechen:

  • Manche Frauen befürchten, dass sie dadurch sexuell weniger attraktiv sind.
  • Einige haben Angst vor entzündeten Brustwarzen und einem Milchstau.
  • Es gibt bisweilen auch die Befürchtung, weniger leistungsfähig zu sein (sogenannte Stilldemenz).

Nicht stillen: Auch die Nachteile sehen

In der Muttermilch sind alle wichtigen Nährstoffe enthalten, die dein Baby für ein gesundes Wachstum braucht. Hinzu kommt, dass die Muttermilch nichts kostet und immer parat ist. Du brauchst auch nicht aufwendig Fläschchen zu sterilisieren und dir Gedanken über die perfekte Temperatur zu machen. Besonders unterwegs ist das praktisch.

Mit der Muttermilch nimmt dein Baby automatisch wichtige Antikörper auf. Für sein Immunsystem und seine Darmgesundheit ist Stillen also optimal. Doch deine Milch hat noch weitere positive Auswirkungen auf die Gesundheit deines kleinen Schatzes: „Gestillte Kinder haben ein geringeres Risiko in ihrem Leben übergewichtig zu werden, einen Herzinfarkt zu erleiden oder andere Herz-Kreislauferkrankungen, wie z.B. hohen Blutdruck zu bekommen. Sie erkranken seltener an Diabetes mellitus“ berichtet das Online-Magazin frauenaerzte-im-netz.de.

Baby stillen oder nicht – die Mutter entscheidet

Oft werden Frauen, die nicht stillen, als Rabenmütter bezeichnet. Viele Frauen fürchten sich daher, ihren Hebammen, Ärzten, Freunden und Familien zu sagen, dass sie nicht stillen wollen. Manche Frauen verstecken sich auch hinter der Notlüge, dass sie nicht stillen können.

Bedenke einfach, dass es ganz allein deine Entscheidung ist! Heutzutage gibt es gute Produkte, die auf die Entwicklung deines Babys abgestimmt sind. Zwar können sie nicht mit der Muttermilch selbst mithalten, doch das Zweitbeste muss noch lange nicht schlecht sein.

Wenn du dich fragst, ob du stillen sollst oder nicht, nimm dir ausreichend Zeit für eine Entscheidung. Erstelle zum Beispiel eine Liste mit Vor- und Nachteilen und lasse dich bei Unsicherheiten ausführlich beraten. Hole dir auch Rat bei Personen, denen du vertraust, und lasse dich nicht aus Scham oder gesellschaftlichem Druck zum Stillen „zwingen“. Dann gehst du sicher, dass du die richtige Entscheidung für dich triffst.


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