Bis wann um eine Ausbildung bewerben?

Bei der Suche nach der Traumausbildung ist gutes Timing gefragt. Lass Fristen für Bewerbung und Schulanmeldung nicht verstreichen und kümmere dich lange vorher um alles Wesentliche.

Junger Mann auf einer Brücke
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Du brauchst nicht mehr lange die Schulbank zu drücken und möchtest dich ins Abenteuer Ausbildung stürzen? Dann erledige nicht alles auf den letzten Drücker! Deine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz hat nur dann Chancen auf Erfolg, wenn du gewisse Fristen einhältst. Vorher gilt es, Stellenanzeigen zu durchforsten und Unternehmen zu finden, die dir zusagen.

Unsere 3 Top-Tipps für die Bewerbung zur Ausbildung

  • Informiere dich rechtzeitig über Berufsprofile und Ausbildungsbetriebe.
  • Recherchiere Fristen für Bewerbung und Schulanmeldung.
  • Für den Beginn einer Ausbildung gibt es keine Altersbeschränkung.

Wann um eine Ausbildung bewerben?

Bis wann solltest du dich um eine Ausbildung bewerben? Diese Frage lässt sich nicht allgemeingültig beantworten. Schließlich setzt jeder Ausbildungsbetrieb seine eigenen Fristen. Dabei spielen folgende Faktoren eine Rolle:

  • Ausbildungsart: Duales Studium, schulische oder duale Ausbildung?
  • Branche: Gastronomie, staatlicher Kindergarten oder Einzelhandel?
  • Beliebtheitsgrad: Exotenberuf oder populäre Ausbildung?
  • Unternehmensgröße: Kleinbetrieb oder internationaler Konzern?

So beginnt beispielsweise der öffentliche Dienst um einiges früher mit der Azubisuche als die meisten Unternehmen. Auch von Branche zu Branche variiert der Bewerbungszeitraum. Fakt ist jedenfalls: Je früher du mit der Suche beginnst, desto besser.

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du dich bereits ein Jahr vor deinem Schulabschluss nach geeigneten Ausbildungsbetrieben umsiehst. Tendenziell benötigst du gerade bei Stellen in großen Unternehmen einen langen Vorlauf. Dort planen die Personalabteilungen weit im Voraus ihre Kapazitäten für neue Azubis. Kleine Unternehmen handeln dagegen oftmals kurzfristiger. Und bedenke, dass der Run auf beliebte Stellen wie kaufmännische Berufe in bekannten Firmen groß ist.

Doch bevor der Bewerbungsmarathon beginnt, empfiehlt es sich, Augen und Ohren offen zu halten. Höre dich im Freundes- und Bekanntenkreis um und recherchiere im Internet. Nutze auch Berufsmessen und Beratungsangebote, z. B. das der Bundesagentur für Arbeit. Auch die Ausbildungsberater der Deutschen Industrie- und Handelskammer stehen dir mit Rat und Tat zur Seite.

Welche Versicherungen brauchen Azubis?

Bewerbungsfristen für duale Ausbildungen

Viele Schulabgänger entscheiden sich für den klassischen Weg, also das praxisnahe duale Modell. Hier arbeitest du neben der Berufsschule in einem Ausbildungsbetrieb. Diese bieten allerdings nur eine begrenzte Anzahl an Ausbildungsplätzen. Je früher du dich bewirbst, desto besser stehen deine Chancen. Die meisten Firmen schauen sich im Zeitraum vom Spätsommer bis Spätherbst verstärkt nach Kandidaten um. Anschließend enden die Bewerbungsfristen und die Stellen für das kommende Jahr werden besetzt.

Insbesondere große Firmen und staatliche Einrichtungen suchen mit einem Vorlauf von einem Jahr vor Ausbildungsstart. Innerhalb eines kleinen Zeitfensters zwischen Anfang September und Ende November sollte deine Bewerbung eingehen. Die genaue Frist erfährst du in der Stellenausschreibung. Viele kleine Unternehmen suchen dagegen ab November bis Februar nach Azubis.

Auch das Hotelgewerbe, die Gastronomiebranche und das Banken- und Versicherungswesen starten früh. Zum Jahresende hin vergeben Unternehmen der Gesundheitsbranche ihre Ausbildungsplätze. Handelsunternehmen und Handwerksbetriebe sehen sich dagegen in der Regel erst ab Januar nach neuen Azubis um. Nicht vergessen: Sobald du deinen Ausbildungsvertrag unterschrieben hast, musst du dich in der Berufsschule anmelden.

Die Bewerbungsfrist ist bereits abgelaufen? Unter Umständen hast du Glück, denn auch kurzfristig haben manche Betriebe Bedarf an Auszubildenden. Einige Branchen suchen immer händeringend nach Nachwuchs. Sagt dir das Berufsziel zu, hast du oftmals last minute noch eine Chance. Wenn das Ausbildungsjahr bereits begonnen hat, musst du allerdings in der Berufsschule Lernstoff nachholen.

Welche Fristen gelten für schulische Ausbildung und duales Studium?

Du willst ein duales Studium aufnehmen? Auch hierfür bewirbst du dich mindestens ein Jahr vorher. Unternehmen, die mit Hochschulen kooperieren, sind sehr gefragt. Merke dir auf jeden Fall den 1. August und den 1. September – an diesen Tagen beginnen die meisten Ausbildungen. Erkunde dich auch, bis wann du dich an der Hochschule einschreiben kannst.

Wann um eine schulische Ausbildung bewerben? Einige Berufe, insbesondere im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen, erlernst du vorwiegend über die Berufsfachschule beziehungsweise Fachakademie. Du willst Ergotherapeut oder Erzieher werden? Dann informiere dich auch hier circa ein Jahr vor Beginn deiner schulischen Ausbildung über Anmeldefristen. Besitzt die Schule keine Website, rufst du am besten im Sekretariat an. Zudem bieten einige Berufsfachschulen einen Tag der offenen Tür an. An diesem lernst du die Schule kennen und erfährst alles über deinen potenziell künftigen Beruf.

Bis wann kann man eine Ausbildung anfangen? Gibt es eine Altersbeschränkung?

Das Jugendarbeitsschutzgesetz sieht vor, dass Minderjährige grundsätzlich erst ab einem Alter von 15 Jahren arbeiten dürfen. Viele fangen allerdings mit 16 eine Ausbildung an. Der Grund: In diesem Alter haben sie die neunjährige Unterrichtspflicht vollendet.

Du bist über 20, 30 oder noch älter? Selbst dann ist es für eine Ausbildung keinesfalls zu spät. Es gibt keine Altersbeschränkung und generell verlangt das Gleichbehandlungsgesetz, Bewerber nicht wegen ihres Alters zu benachteiligen. Einige Ausbilder schätzen ältere Bewerber sogar besonders, denn sie bringen einiges an Lebenserfahrung mit und sind meist hochmotiviert. Du willst beruflich umsatteln oder warst bislang durch eine Krankheit oder Familienpflichten verhindert? Welche Gründe du auch immer hast: Eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz lohnt sich auch in einer späteren Lebensphase.


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