Eine Fernbeziehung ist für die wenigsten Paare einfach. Um die Zeit der Trennung so gut wie möglich zu überstehen, gilt es, trotz der räumlichen Distanz so viel Nähe wie möglich zu schaffen.
Die Studie einer bekannten Online-Partneragentur ergab 2016, dass rund 1,7 Millionen Paare in Deutschland eine Fernbeziehung führen. Sie leben wenigstens 100, oft sogar mehrere 1.000 Kilometer voneinander entfernt. Demnach führt etwa jeder achte Deutsche eine Fernbeziehung. Auch du gehörst dazu? Dann bist du nicht allein. Doch das ist natürlich nur ein schwacher Trost.
Unsere 3 Top-Tipps zur Fernbeziehung
- Nehmt so weit wie möglich am Alltag des Partners teil.
- Schafft kleine Rituale, die das Wir-Gefühl stärken.
- Eine Fernbeziehung taugt nur als Lösung auf Zeit. Plant gemeinsam eine bessere Perspektive – vor allem, wenn Ihr Kinder wollt.
Willkommen in der Achterbahn
Manchen Paaren tut etwas Abstand voneinander gut, andere sind auch gemeinsam einsam. Die meisten empfinden eine Beziehung auf Distanz aber als emotionale Belastung: Der ganz normale Alltag als Paar fehlt einfach – doch wenn ihr euch trefft, erlebt ihr ein Feuerwerk der Gefühle. Bis ihr euch erneut vermisst.
Es gibt viele Gründe, die zu einer Fernbeziehung führen: Du lernst deinen Schwarm auf einer Reise kennen, einer von euch studiert im Ausland, eure Jobs erfordern Mobilität … Als Dauerzustand stellt Entfernung aber jede ernsthafte Beziehungen auf eine harte Probe und kann zu einer Beziehungskrise führen. Dein Partner ist nun mal nicht da, wenn du ihn brauchst oder er dich.
Große Herausforderungen
Ihr lernt neue Leute kennen und lebt eure Leben parallel statt miteinander. Könnt ihr einander treu sein? Lebt ihr euch wegen der Distanz auseinander? Reicht die kurze Zeit, in der ihr euch trefft, um immer wieder neu zusammenzuwachsen? Könnt ihr die gemeinsame und die getrennte Zeit so gestalten, dass die Partnerschaft hält? Die unbequeme Wahrheit ist: Wer in einer Fernbeziehung lebt und Tipps gegen die Sehnsucht sucht, findet bestenfalls Ablenkung, das Grundproblem aber bleibt bestehen.
Nur eine Lösung auf Zeit
Wer eine Wochenendbeziehung führt, sieht den Partner wenigstens zwei Tage die Woche. „Luxus pur“, denkt ihr jetzt wahrscheinlich, wenn ihr in einer Fernbeziehung seid. Dank digitaler Kommunikation könnt ihr zwar eng in Kontakt bleiben und euch am Bildschirm sehen. Anstatt die Sehnsucht zu lindern, kann sie dadurch aber auch erst recht entflammen. Zudem kann eine Fernbeziehung finanziell heftig zu Buche schlagen. Je häufiger ihr euch besucht, desto teurer wird das Pendeln. Eine Fernbeziehung sollte stets nur eine Lösung auf Zeit, aber kein Dauerzustand sein. Zumindest mittelfristig braucht ihr eine echte Perspektive.
Ist Mobile Office möglich?
Mobil zu arbeiten wird in vielen Bereichen immer alltäglicher. Vielleicht kannst du oder dein Schatz –oder sogar ihr beide – ja zumindest tageweise ortsunabhängig arbeiten. Sprecht doch mal darüber, erörtert gemeinsam die Möglichkeiten und sucht dann das Gespräch mit euren Arbeitgebern. Vielleicht geht das Ganze sogar leichter, als ihr denkt! Wenn ihr es auf diese Weise schafft, mehr Zeit miteinander zu verbringen, habt ihr schon viel gewonnen.
Schickt euch gegenseitig Päckchen
Egal, ob du oder dein Partner die Fernbeziehung aus dem Ausland führt oder ob euch im Inland große Distanzen trennen: Schaut euch vor Ort nach schönen und interessanten Dingen um. Stößt du auf Düfte, Geschmäcker, Spezialitäten, die du mit deinem Partner teilen magst? Dann mach nicht nur ein Bild oder ein Video davon, sondern sprich all seine Sinne an! Pack ein kleines Päckchen und lass den anderen daran teilhaben. So könnt ihr ein Stück des Alltags ein bisschen direkter teilen, auch wenn das nächste Treffen vielleicht noch fern ist.
Gemeinsame Wochenendtrips
Dass ihr gemeinsam Urlaub macht, versteht sich von selbst. Dass ihr euch auch mal auf halber Strecke trefft und nicht einer allein den ganzen Weg bewältigen muss, ist ebenso gebongt. Aber habt ihr schon mal daran gedacht, euch ganz woanders zu verabreden? Macht einen schönen Städtetrip, gönnt euch ein Wellness-Wochenende oder geht zusammen wandern – Hauptsache, ihr genießt die gemeinsame Zeit mit allem, was euch beiden guttut. Hütet euch aber vor zu großen Erwartungen. Nicht immer gelingt alles perfekt. Erfreut euch lieber an der Gegenwart des Partners und an all den banalen Kleinigkeiten des Alltags, die ihr viel zu oft nicht teilen könnt.
Schafft kleine Rituale
Es sind nicht nur die großen Erlebnisse, sondern vor allem die kleinen Dinge, die das Wir-Gefühl stärken und eure Partnerschaft vertiefen. In der gemeinsamen Zeit muss nicht direkt ein Highlight das nächste jagen. Zelebriert das gemeinsame Frühstück und gönnt euch ein duftendes Bad bei Kerzenschein. Wenn ihr getrennt seid, vereinbart feste Zeiten, in denen ihr telefoniert und chattet, in denen ihr euch austauscht und einen Teil des Alltags teilt. Versucht, diese Termine einzuhalten. Nichts spricht dagegen, dass ihr dabei gemeinsam eure Lieblingsserie schaut.
Lebt nicht von Wochenende zu Wochenende
Auch in der Zeit, in der euch die Entfernung trennt, solltet ihr unbedingt ein erfülltes Leben führen. Andernfalls leidet die Beziehung und ihr erzeugt dem Partner Druck, wenn alles nur auf ihn oder sie ankommt. Pflegt eure Freundschaften und Hobbys, seid aktiv, bleibt neugierig. Wenn ihr euch zurückzieht und grübelt, belastet euch die Trennung vom Partner nur noch mehr.
Plant die Zukunft gemeinsam
Ihr solltet immer wissen, wann ihr euch das nächste Mal seht. Daraus zieht ihr Motivation und Vorfreude. Das klappt natürlich umso besser, je kürzer die Wartezeit ist. Versucht alles, damit die Trennung möglichst bald endet, und sucht gemeinsam eine dauerhafte Lösung. Das ist natürlich leichter gesagt als getan, doch auf Dauer führt meist kein Weg daran vorbei – vor allem wenn Ihr Kinder wollt. Sprecht Probleme immer offen an und klärt sie gemeinsam, damit sich kein Frust aufstaut, der die Beziehung belastet. Ohne Offenheit, Toleranz und Vertrauen nützen auch die besten Fernbeziehungs-Tipps für Männer und Frauen wenig. Doch das Gute ist: Das meiste liegt in eurer Hand.
