Phubbing: Das Smartphone als Beziehungskiller

Oft wird der schnelle Griff zum Smartphone gar nicht mehr bemerkt. Kannst du auch in Gegenwart deines Partners nicht darauf verzichten, kann diese Angewohnheit aber zu einem echten Problem werden.

Menschen auf Bahnsteig starren auf ihr Smartphone
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Was gibt es Neues und wie viele Likes hast du eigentlich für deinen letzten Post aus dem Urlaub gesammelt? Nur einmal kurz den Newsfeed auf Facebook oder Instagram checken. Der schnelle Griff zum Smartphone wird immer mehr zur Normalität – in jeder Situation. Bist du allein, ist das grundsätzlich kein Problem. Befindest du dich dabei jedoch in Gesellschaft, spricht man von Phubbing. Dieses Phänomen kann sich durchaus negativ auf deine Beziehungen auswirken.

Zusammenfassung

  • Als Phubbing wird das Verhalten einer Person bezeichnet, ständig auf das Smartphone zu schauen, statt dem Gegenüber Aufmerksamkeit zu schenken.
  • Laut einer Studie der Baylor University kann Phubbing die Zufriedenheit in der Beziehung negativ beeinflussen.
  • Betroffene sollten das Problem offen mit dem Partner besprechen und gemeinsam eine Lösung finden.

Phubbing: Definition und Herkunft dieses Begriffs

Was bedeutet Phubbing eigentlich? Das Wort setzt sich aus den beiden englischen Wörtern „phone“ (Smartphone) und „snubbing“ (jemanden vor den Kopf stoßen) zusammen. Es beschreibt das Verhalten einer Person, die auf ihr Smartphone schaut, statt ihrem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Und diese Angewohnheit stößt in der Tat viele Menschen vor den Kopf.

Dieses Phänomen gab es sicherlich schon früher, die Bezeichnung „Phubbing“ geht allerdings auf eine Marketing-Kampagne aus dem Jahr 2013 zurück. Damals sorgte das australische Wörterbuch „Macquarie“ mit dem Slogan „Stop Phubbing“ weltweit für Furore. Sogar eine Website wurde eigens für das Thema eingerichtet. Auch wenn diese das Phänomen eher amüsant aufbereitet, steckt dahinter ein ernster Gedanke.

Wie wirkt sich Phubbing auf die Beziehung aus?

Ist Phubbing einfach nur unhöflich oder kann es zu Streit in der Beziehung oder sogar einer Beziehungskrise führen? Laut einer Studie der Baylor University in Texas kann das Smartphone wirklich zum Beziehungskiller werden. In zwei Umfragen haben Wissenschaftler der Universität 453 erwachsene US-Amerikaner befragt. Dabei stellte sich heraus, dass Phubbing in der Interaktion mit anderen Menschen in der Regel nicht als störend empfunden wird.

In einer Partnerschaft sieht das jedoch anders aus. Fühlt sich einer der beiden Partner vom anderen gephubbt, sinkt auf Dauer die Zufriedenheit mit der Beziehung; schlimmstenfalls kommt es immer häufiger zu Konflikten. Diese Unzufriedenheit kann sich letztlich auf das gesamte Leben auswirken und laut der Studie die Wahrscheinlichkeit für Depressionen erhöhen. Da die Anzahl der zum Thema Phubbing befragten Studienteilnehmer recht gering war, ist das Ergebnis zwar nicht repräsentativ, dennoch sollest du die Ergebnisse ernst nehmen, wenn du die oben beschriebene Angewohnheit öfter an dir bemerkst.

Was kann man gegen Phubbing tun?

Das Handy macht eine glückliche Beziehung sicherlich nicht kaputt. Du solltest dein Verhalten aber ruhig einmal kritisch betrachten und die Bedürfnisse deines Partners ernst nehmen. Umgekehrt kannst du deinem Partner klar signalisieren, dass du verletzt bist, wenn er derjenige ist, der ständig auf sein Smartphone schaut. Sprecht das Thema Phubbing an, wenn du den Eindruck hast, dass du deinem Partner zu wenig Aufmerksamkeit schenkst oder du dich selbst gephubbt fühlst. Findet gemeinsam eine Lösung. Legt beispielsweise eine Smartphone-freie Zeit fest und konzentriert euch in dieser nur aufeinander.


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