Vor allem in Ballungszentren ist die Wohnungssuche eine echte Herausforderung. Möchtet ihr eine Wohnung mieten, steigern vollständige Bewerbungsunterlagen eure Chancen auf dem Wohnungsmarkt.
Genug Platz, schön gelegen und das Budget darf auch nicht überschritten werden – bei der Wohnungssuche etwas zu finden, das allen Anforderungen gerecht wird, ist gar nicht so einfach. In vielen Städten kommt erschwerend hinzu, dass der Wohnungsmarkt hart umkämpft ist. Entsprechend viele potenzielle Mieter kommen auf eine freie Wohnung. Möchtet ihr zusammenziehen und gemeinsam eine Wohnung mieten, solltet ihr frühzeitig alle Unterlagen für die Bewerbung besorgen. So habt ihr alles parat, wenn sich die Chance auf eine Traumwohnung ergibt. Doch was gehört alles in die Bewerbungsunterlagen?
Unsere 3 Top-Tipps für die Bewerbungsunterlagen
- Verfasst ein persönliches Anschreiben, um euch von der Konkurrenz abzuheben.
- Sucht frühzeitig nach einem Bürgen, falls ihr nur über ein geringes Einkommen verfügt.
- Gebt die Unterlagen möglichst schnell ab, um der Konkurrenz zuvorzukommen.
Wohnung mieten: Welche Unterlagen brauche ich?
Eine aussagekräftige Bewerbungsmappe überzeugt nicht nur Arbeitgeber. Auch auf dem Wohnungsmarkt könnt ihr damit punkten. Zwar besteht nicht jeder Vermieter auf allen Unterlagen, wenn ihr eine Wohnung mieten wollt. Damit ihr sie im Zweifelsfall aber nicht erst zusammensuchen und gegebenenfalls sogar erst beantragen müsst und dadurch wertvolle Zeit verliert, solltet ihr folgende Nachweise zusammenstellen.
Anschreiben
Ein persönliches Anschreiben ist keine Pflicht. Möchtet ihr eine Wohnung mieten, gehört es aber zu den Unterlagen, mit denen ihr euch einen Vorsprung vor der Konkurrenz sichern könnt. Es gibt euch die Möglichkeit, aus der Masse herauszustechen und im positiven Sinne auf euch aufmerksam zu machen. Seht es als Chance, für euch als zukünftige Mieter zu werben. Legt den Fokus im Anschreiben auf eure Motive für die Wohnungssuche und erklärt, warum euch gerade diese Wohnung so gut gefällt.
Die für den Vermieter wichtigen Angaben werden noch einmal in der Selbstauskunft angegeben, sollten aber trotzdem aufgeführt werden. Nehmt folgende Punkt in das Anschreiben für die Wohnungsbewerbung auf:
- Kontaktdaten (E-Mail-Adresse, Festnetz- und Mobilfunknummer)
- Foto
- Benennung der Wohnung
- Berufliche Tätigkeit
- Angaben zu eurem Einkommen
- Haushaltsgröße
- Grund für den Wohnungswechsel
- Grund für euer Interesse an der Wohnung
- Auflistung der Anlagen
Selbstauskunft
In die Mieterselbstauskunft gehören alle persönlichen Daten. Sie dient dem Vermieter dazu, mehr über eure persönliche, berufliche und finanzielle Situation zu erfahren. Rechtlich seid ihr nicht dazu verpflichtet, eine Selbstauskunft abzugeben. Allerdings ist der Vermieter auch nicht dazu verpflichtet, an euch zu vermieten. Um eure Chancen zu erhöhen, solltet ihr die Mieterselbstauskunft beifügen. Füllt die Unterlagen gemeinsam aus, wenn ihr die Wohnung zusammen mieten möchtet. Folgende Angaben werden benötigt:
- Vor- und Nachname
- Geburtsdatum
- aktuelle Anschrift
- Staatsangehörigkeit
- derzeitige Tätigkeit und Arbeitsverhältnis (angestellt, selbstständig, arbeitsuchend etc.)
- monatliches Einkommen
- Kontaktdaten
Kopie des Personalausweises
Die meisten Vermieter bestehen auf einer Kopie des Personalausweises. Besitzt ihr oder einer von euch nicht die deutsche Staatsbürgerschaft, legt ihr den Bewerbungsunterlagen eine Kopie des Reisepasses und eine Meldebestätigung bei.
SCHUFA-Auskunft
Die SCHUFA-Auskunft ist für Vermieter besonders wichtig. Sie gibt Auskunft über die Zahlungsfähigkeit und den Zahlungswillen einer Person. Vor der Zusage darf der Vermieter keine SCHUFA-Bonitätsauskunft von euch verlangen. Möchtet ihr eine Wohnung wirklich mieten, solltet ihr sie aber trotzdem den Bewerbungsunterlagen hinzufügen. Schließlich ist es eine relativ einfache Möglichkeit, den Vermieter davon zu überzeugen, dass ihr die Miete immer und rechtzeitig zahlt.
Die Auskunft könnt ihr einmal pro Jahr kostenlos auf der Website der Schufa Holding AG beantragen, weitere Auskünfte gegen eine Gebühr. Da die Prüfung einige Tage dauern kann, solltet ihr die Bonitätsauskunft rechtzeitig bestellen.
Einkommensnachweis
Um dem Vermieter zu zeigen, dass ihr ein regelmäßiges Einkommen habt, solltet ihr einen Einkommensnachweis beifügen. Seid ihr angestellt, gebt ihr die Gehaltsabrechnungen der letzten drei Monate ab. Alternativ könnt ihr auch die Kontoauszüge mit den entsprechenden Einträgen einreichen. Ihr arbeitet selbstständig und habt kein festes Einkommen? Um zu zeigen, dass die Einkünfte trotzdem ausreichen, um die Wohnung zu mieten, legt ihr den Unterlagen eure Steuererklärung des Vorjahres oder Kontoauszüge eures Geschäftskontos bei.
Wichtig: Für den Vermieter nicht relevante Kontobewegungen könnt ihr immer unkenntlich machen.
Bürgschaft
Absolviert ihr ein Studium oder befindet ihr euch noch in der Ausbildung und habt nur ein geringes Einkommen, benötigt ihr in der Regel eine Bürgschaft. Euer Bürge verpflichtet sich, für Mietzahlungen aufzukommen, die ihr nicht leistet oder nicht leisten könnt. Als Bürgen kommen eure Eltern, Verwandte oder gute Freunde infrage. Sie müssen allerdings folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Bürgen müssen volljährig sein.
- Bürgen müssen über entsprechende finanzielle Mittel verfügen.
Mietschuldenfreiheitsbescheinigung
Nehmt auch eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung in die Unterlagen auf. Möchtet ihr eine Wohnung mieten, zeigt ihr mit der Bescheinigung eures aktuellen Vermieters, dass ihr immer zuverlässig eure Mietzahlungen leistet. Ist es nicht möglich, eine Mietschuldenfreiheitsbescheinigung zu erhalten, könnt ihr die Zahlungen auch mit den entsprechenden Kontoauszügen der letzten zwölf Monate belegen.
Worauf ist bei den Unterlagen zu achten, wenn man eine Wohnung mieten will?
Um beim Vermieter einen guten Eindruck zu hinterlassen und die Chancen auf die Wohnung zu steigern, empfiehlt es sich, hinsichtlich der Unterlagen auf ein paar Dinge zu achten:
- korrekte Grammatik und Rechtschreibung
- saubere Unterlagen ohne Knicke
- wahrheitsgemäße Angaben
Übrigens: Vermieter sind bei der Wahl ihrer Mieter in der Regel eher konservativ. Verzichtet bei der Gestaltung eurer Wohnungsbewerbung besser auf ein ausgefallenes Layout und ungewöhnliche Schriftarten.
Wann sollte man die Unterlagen einreichen?
Da die Konkurrenz bei der Wohnungssuche vor allem in Ballungszentren groß ist, solltet ihr die vollständigen Bewerbungsunterlagen so schnell wie möglich einreichen. Am besten bringt ihr die Unterlagen schon zur Besichtigung mit. So könnt ihr sie direkt abgeben, wenn ihr Interesse an der Wohnung habt. Ist das nicht möglich, scannt ihr die Unterlagen zeitnah ein und schickt sie per Mail an den Vermieter.
